CDU:Schweriner Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren zum Tod von Karin Strenz ein

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Die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Strenz ist auf dem Rückflug von Kuba nach Deutschland kollabiert und verstorben. (Foto: Marcus Brandt/dpa)

Die Behörde will über ein Rechtshilfeersuchen an Irland die Ursachen für den Tod der Bundestagsabgeordneten aufklären.

Nach dem Tod der mecklenburgischen CDU-Bundestagsabgeordneten Karin Strenz will die Schweriner Staatsanwaltschaft die genauen Umstände über ein Rechtshilfeersuchen an Irland klären. Wie ein Sprecher der Schweriner Behörde am Montag sagte, wurde ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Nach den bisher vorliegenden Informationen sei die genaue Todesursache bei der 53-Jährigen noch unklar. "Wir gehen davon aus, dass es dann eine Obduktion der Toten in Irland gibt", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Mit dem in solchen Fällen üblichen Todesermittlungsverfahren und dem Ersuchen wolle man an die nötigen Informationen aus Irland kommen.

Strenz war am Sonntag auf dem Flug von Kuba nach Europa im Flugzeug kollabiert, wie der Sprecher der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern im Bundestag, Eckhardt Rehberg, mitgeteilt hatte. Sie war zusammen mit ihrem Mann auf dem Rückflug von Kuba nach Deutschland. Trotz einer Notfalllandung in Irland habe man der 53-Jährigen dort nicht mehr helfen können.

Es habe sich um keine Dienstreise im Auftrag des Deutschen Bundestags gehandelt, sagte ein Parlamentssprecher am Montag auf Nachfrage. Wie immer beim Tod eines Mitglieds des Bundestags würden die Fahnen einen Tag lang auf halbmast gesetzt.

Die Christdemokratin war seit 2009 Mitglied des Bundestags. Bei den Wahlen 2009, 2013 und 2017 gewann sie jeweils eines der sechs Direktmandate in Mecklenburg-Vorpommern. Von 2002 bis 2006 sowie von 2007 bis 2009 war sie Abgeordnete im Schweriner Landtag. Im Bundestag saß sie zuletzt unter anderem im Verteidigungsausschuss.

Gegen Karin Strenz gab es Ermittlungen

Bundesweit in die Schlagzeilen geriet Strenz wegen ihres Eintretens für die autoritär regierte Kaukasusrepublik Aserbaidschan. Als Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats hatte sie das Land als Wahlbeobachterin besucht. Eine Untersuchungskommission warf ihr 2018 vor, Interessenskonflikte zuvor nicht offengelegt zu haben. Strenz stand im Verdacht, über Umwege Geld aus Aserbaidschan angenommen zu haben. Im Zusammenhang mit diesen Geldflüssen hatte es 2020 bei ihr und einem früheren CSU-Parlamentarier Durchsuchungen gegeben. Ermittelt wurde wegen des Verdachts auf Mandatsträgerbestechung und Geldwäsche. Strenz hatte die Vorwürfe dementiert und an ihrem Bundestagsmandat festgehalten. Die Ermittlungen liefen inzwischen insgesamt schon seit etwa drei Jahren. "Es ist nicht ersichtlich, warum das so lange dauert", sagte Rehberg. Nach seinen Angaben hatte Strenz wegen Verstoßes gegen die Verhaltensregeln des Parlaments ein Ordnungsgeld über 20 000 Euro an den Bundestag entrichtet. Grund sei gewesen, dass sie Nebeneinkünfte an eine von ihr betriebene Firma erst verspätet gemeldet habe.

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