Mitt Romney unterlag 2008 bei den Vorwahlen der Republikaner gegen John McCain, nun startet der frühere Gouverneur von Massachussetts einen zweiten Versuch. Der 64-Jährige zählt in Umfragen zu den Favoriten. Der erfolgreiche Geschäftsmann präsentiert sich als unaufgeregter Wirtschaftspragmatiker. Eine Gesundheitsreform, die er als Governeur durchbrachte, ähnelt der von Präsident Obama jedoch so sehr, dass es für ihn zum Problem werden könnte. Auch seine Religion - Romney ist Mormone - stößt bei manchen Wählern auf Skepsis.
In einigen Umfragen liegt Mike Huckabee vor Mitt Romney: Der 55-jährige Pastor aus Arkansas war auch vor drei Jahren bereits im Rennen. Etwa ein Drittel aller Wähler haben ein positives Bild von dem früheren Gouverneur von Arkansas. Ob Huckabee kandidieren wird, hat er noch nicht entschieden. Er weiß, wie schwer - und teuer - der Wahlkampf gegen Präsident Obama werden könnte. Zwar ist er bei der rechten Basis wegen seiner konservativen Haltung zu Themen wie Abtreibung und Homo-Ehe populär. Doch ihm fehlt die Expertise in Fragen der Haushaltspolitik.
Ron Paul hat sich schon zwei Mal als Präsidentschaftskandidat beworben: 1988 trat er für die Libertarian Party, 2008 bei den republikanischen Vorwahlen an. Aller guten Dinge sind drei: 2012 will er es noch einmal versuchen. Der 75-jährige Kongressabgeordnete aus Texas könnte mit seinen Parolen gegen Washington den Nerv der rechtskonservativen Tea-Party-Anhänger treffen. Außenpolitisch ist er Isolationist. Mit seinen radikalen Forderungen - er fordert, die USA sollten aus Nato, Vereinten Nationen und der Welthandelsorganisation austreten - hat er in der politischen Mitte aber bisher wenig Anklang gefunden.
Er war der erste ernstzunehmende Bewerber der Republikaner, der Mitte März ankündigte, kandidieren zu wollen. Er ist aber auch einer der unbekanntesten: Tim Pawlenty war bis Januar 2011 Gouverneur von Minnesota und gilt als pragmatischer Konservativer. Aber noch kennen zu wenige Republikaner den 50-Jährigen, als dass er große Chancen auf eine Nominierung als Obamas Konkurrent hätte: 80 Prozent gaben in einer Umfrage an, dass sie keine Meinung zu Pawlenty hätten.
Newt Gingrich gehört zu den altbekannten Gesichtern unter den möglichen Kandidaten: Er machte sich als Oppositionsführer gegen Präsident Clinton in den neunziger Jahren einen Namen. 1994 gewann er mit den Republikanern die Kongresswahlen, seither hat er sich immer wieder mit politischen Ideen eingebracht. Der 67-jährige Katholik denkt zumindest über eine Kandidatur nach. Sein Privatleben könnte bei den Konservativen jedoch auf Unmut stoßen: Er ist zum dritten Mal verheiratet. Als er Clintons Lewinsky-Affäre untersuchte, hatte er selbst eine Affäre mit einer Mitarbeiterin.
Es ist der skurrile Außenseiter, bestimmt aber derzeit die Schlagzeilen: Der 64-Jährige Immobilienmogul Donald Trump liebäugelt mit einer Bewerbung als Präsidentschaftskandidat. Er profitiert von seinem - auch durch eine eigene Fernsehsendung - bekannten Namen. Ins Rampenlicht schaffte er es, indem er sich an die Spitze derer stellte, die Zweifel an Obamas Universitätsnoten und seinem Geburtsort haben und den Präsidenten jüngst zur Veröffentlichung seiner Geburtsurkunde drängten. 60 Prozent der Republikaner halten ihn laut einer Umfrage jedoch nicht für einen ernstzunehmenden Kandidaten.
Sarah Palin unterlag 2008 als Vizepräsidentschaftskandidatin an der Seite von John McCain gegen das Team Barack Obama und Joe Biden. Ob die 47-Jährige 2012 antreten wird, hat sie noch nicht verraten. Palin ist die bekannteste der potentiellen republikanischen Bewerber - auch weil die Frontfrau der Tea-Party-Bewegung so polarisiert. Zuletzt brachen ihre Zustimmungswerte in Umfragen aber ein. Nur fünf Prozent der republikanischen Wähler gaben an, bei den Vorwahlen für Palin stimmen zu wollen.
Falls Palin nicht antritt, könnte sie eine Alternative aus den Reihen der Tea-Party-Bewegung sein: Michele Bachmann, Kongressabgeordnete aus Minnesotta, vertritt eine harte Linie gegen Obama. Die 55-jährige Mutter von fünf Kindern, die sich gerne auch auf roten Teppichen blicken lässt, kann auf ihre Anhänger zählen. Bisher fehlt ihr aber ein breiteres Publikum.
Mitch Daniels, Gouverneur von Indiana, will sich im Mai entscheiden, ob er antritt. Der 62-Jährige ist ein überzeugter Fiskal-Konservativer und setzt sich für größere Haushaltsdisziplin ein. Die sozialkonservativen Themen wie Abtreibung und Homo-Ehe stehen weniger auf seiner Liste - damit könnte er die rechte Basis verprellen.
Rick Santorum prüft derzeit seine Chancen für eine Kandidatur. Der 52-jährige Anwalt und frühere Senator aus Pennsylvania wird von sozialkonservativen Republikanern geschätzt, etwa weil er sich klar gegen Abtreibungen ausspricht. Santorum kämpft nach eigenem Bekunden dafür, "Amerika wieder zu Amerika zu machen". Jüngst blamierte sich Santorum aus Sicht von Kommentatoren mit einer Rede zu Obamas Außenpolitik, die er zwar scharf kritisierte, aber den Krieg in Afghanistan dabei nicht erwähnte.