Igor Pleschkows Betrieb steht jetzt still, seine Mitarbeiter hat er in bezahlten Urlaub geschickt. Das hält er einen Monat aus, sagt er im Videogespräch vom Sofa in Kaliningrad, die Sonne scheint in den Raum. Wer kann, liegt in der russischen Ostsee-Exklave jetzt am Strand. Pleschkow ist erkältet, und seine Sorgen würde er auch am Strand nicht los: Wie kann er einen zweiten Monat Zwangsurlaub bezahlen, einen dritten? "Mein letztes Hemd verkaufen?" Er hustet laut.
Leben in Kaliningrad:"Kaliningrad ist noch kein Europa, aber schon kein Russland mehr"
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Alltag in der Exklave: Ein Mädchen überquert auf einem Roller den Fluss Pregolja, deutsch: Pregel. Die Menschen in Kaliningrad - der ehemals ostpreußischen Provinzhauptstadt Königsberg - leiden unter sinkenden Löhnen und steigenden Preisen.
(Foto: Vitaly Nevar/Reuters)Früher pflegten sie in der Exklave beste Verbindungen zum Rest von Russland - aber auch zu den baltischen Nachbarn. Geblieben ist davon fast nichts.
Von Silke Bigalke, Moskau
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