München:Bayern will Kostenexplosionen bei Bauprojekten verhindern

München (dpa/lby) - Die Staatsregierung will Kostenexplosionen und Verzögerungen bei staatlichen Bauprojekten künftig rechtzeitig einen Riegel vorschieben. Besonders im Fokus sind Großprojekte: Projekte mit Baukosten von mehr als 20 Millionen Euro sollen künftig von einer zentralen Stabsstelle an der Obersten Baubehörde überwacht werden. Das hat das Kabinett am Dienstag in München entschieden.

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München (dpa/lby) - Die Staatsregierung will Kostenexplosionen und Verzögerungen bei staatlichen Bauprojekten künftig rechtzeitig einen Riegel vorschieben. Besonders im Fokus sind Großprojekte: Projekte mit Baukosten von mehr als 20 Millionen Euro sollen künftig von einer zentralen Stabsstelle an der Obersten Baubehörde überwacht werden. Das hat das Kabinett am Dienstag in München entschieden.

Die Stabsstelle soll zehn Mitarbeiter haben und noch im ersten Halbjahr starten. „Sie fungiert künftig als Frühwarnsystem“, erklärte Bauminister Joachim Herrmann (CSU). „Sobald sie eine Baumaßnahme als gefährdet ansieht, was Kosten und Termine betrifft, wird der Haushaltsausschuss des bayerischen Landtags informiert.“

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Ärger gegeben, weil staatliche Bauprojekte finanziell aus dem Ruder gelaufen sind. Erhebliche Kostensteigerungen hatte es beispielsweise bei der Sanierung des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München gegeben.

Marktbedingte Baupreissteigerungen führten oft zu unkalkulierbaren Mehrkosten, erklärte Herrmann. Daneben seien die Kapazitäten bei den Planungsbüros wie auch in der Bauwirtschaft insgesamt nahezu ausgeschöpft. „Sowohl Architekturbüros und Ingenieurbüros als auch Handwerker erbringen vertraglich vereinbarte Leistungen oft nur mit Verspätung“, klagte Herrmann. „Das führt zu nicht hinnehmbaren Verzögerungen.“ Deshalb brauche man die zusätzlichen Maßnahmen zur Risikominimierung. In begründeten Einzelfällen sollen künftig auch vermehrt Generalplaner und Generalunternehmer eingesetzt werden.

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