Magdeburg:„Zukunftsfonds Morsleben“ Entschädigung für Atommülllager

Gelbe Fässer für Atommüll stehen in rund 500 Metern Tiefe im Endlager für schwach und mittelradioaktiven Atommüll in Morsleben. (Foto: Jens Wolf/dpa-Zentralbild/Archiv)

Die Region um das Atommüllendlager in Morsleben kann noch in diesem Jahr mit ersten Entschädigungszahlungen des Bundes rechnen. Das Kabinett habe am Dienstag...

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Magdeburg (dpa/sa) - Die Region um das Atommüllendlager in Morsleben kann noch in diesem Jahr mit ersten Entschädigungszahlungen des Bundes rechnen. Das Kabinett habe am Dienstag einen Gesetzesentwurf für die Einrichtung der Stiftung „Zukunftsfonds Morsleben“ beschlossen, sagte Energieministerin Claudia Dalbert (Grüne) am Dienstag. Der Entwurf soll im Februar in erster Lesung vom Landtag beraten werden, im Juli könnte das Parlament das Gesetz dann beschließen.

Bis 1998 lagerten zunächst die DDR und später die Bundesrepublik in einem ehemaligen Kali- und Steinsalzbergwerk in Morsleben, einem Ortsteil der Gemeinde Ingersleben im Landkreis Börde, schwach- und mittelradioaktive Abfälle ein. Während andere Standorte von Atommülllagern seit Jahren Fördergelder beziehen, hatte sich die Entschädigung Morslebens lange hingezogen.

Dabei stehen die ersten 400 000 Euro schon im Bundeshaushalt 2020 bereit. Das Geld kann jedoch nur durch eine Stiftung des öffentlichen Rechts abgerufen werden, die die Landesregierung mit dem „Zukunftsfonds Morsleben“ nun schaffen will. Insgesamt 1,6 Millionen Euro sollen so bis 2023 in die Gegend um Ingersleben fließen, um die Region für die Belastungen durch die Einlagerung radioaktiver Abfälle zu entschädigen. Welche Projekte gefördert werden, soll ein Stiftungsrat aus Vertretern von Bund, Land, Kommunen und der Wirtschaft entscheiden.

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