Justizvollzug:Hochschule der Radikalisierung

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Mit einem breiteren religiösen Angebot wie hier für Untersuchungshäftlinge in Nürnberg soll verhindert werden, dass die Insassen in den Einfluss von Islamisten geraten. (Foto: Peter Roggenthin)

Viele Islamisten radikalisieren sich ausgerechnet dort, wo sie in Staatsgewahrsam sind: im Gefängnis. Ein Berliner Häftling liefert nun beunruhigende Einblicke in diese Welt - mit seinem Handy.

Von Ronen Steinke, Berlin

Vielleicht wäre es gar nicht aufgefallen, wenn der Nutzer, der sich "Shammi Shammi Akka" nennt, einfach weiter gegen Ungläubige gehetzt hätte. Oder wenn er bei Facebook weiter Videos der Terrormiliz "Islamischer Staat" geteilt hätte, gern mit dem Zusatz: "Kann ich nur empfehlen." Propagandisten wie ihn gibt es im deutschsprachigen Netz zu Tausenden, es wäre nichts Besonderes. Aber neulich postete er ein Foto, diesmal direkt aus seiner Zelle. Blick aufs Bett, Blick auf die Gitter. Wie um die Justizbeamten zu verspotten.

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