Sanktionen gegen Russland:Wie Japan den Kreml verprellt

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Der japanische Premier Fumio Kishida steht für klare Sanktionen gegen Russland im Einklang mit dem Westen. (Foto: Rodrigo Reyes Marin/dpa)

Wegen Russlands Angriff auf die Ukraine legt Premierminister Fumio Kishida eine außenpolitische Kehrtwende hin. Dafür opfert er sogar einen alten japanischen Traum.

Von Thomas Hahn, Tokio

Die ersten Monate im Premierminister-Leben des Fumio Kishida verliefen durchwachsen. Nach seinem Amtsantritt im Oktober lebte die Corona-Pandemie auf, weil die Mutante Omikron sich auch in Japan rasch verbreitete. Es gab vorschnelle Entscheidungen, Kritik, Zurückrudern. In seiner Liberaldemokratischen Partei LDP lästerte der mächtige Parteifreund und Ex-Premier Shinzo Abe über Kishidas Ankündigung eines "Neuen Kapitalismus". Und im Parlament machte sich die Opposition über ihn lustig, weil Kishida auf fast jede ihrer Fragen sagte, darüber müsse man nachdenken. "Mister Kentou" nannte sie den neuen Regierungschef, was man etwas frei mit "Mister Schau'n mer mal" übersetzen könnte.

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