Japan: Fototicker:Wettlauf gegen die Zeit

Entscheidende Stunden im AKW Fukushima-1: Den besonders gefährdeten Block 3 sollen jetzt leistungsfähigere Löschfahrzeuge kühlen. In den Evakuierungszentren wächst unterdessen die Verzweiflung.

Aktuelle Bilder im Fototicker.

1 / 20
(Foto: REUTERS)

Japan erlebt die dunkelste Zeit seit dem zweiten Weltkrieg: Die Zerstörungen nach dem Erdbeben vor einer Woche und die Atomgefahr lähmen das Land. Die Behörden haben die Totenzahlen am Freitag erneut nach oben korrigiert - und zahllose Menschen suchen im Chaos nach ihren Familien und Freunden.

2 / 20
(Foto: AP)

In Onagawa (Provinz Miyagi) fährt ein Krankenwagen durch einen völlig zerstörten Stadtteil. Bislang sind mehr als 6900 Tote identifiziert.

3 / 20
(Foto: AP)

Nach Polizeiangaben werden insgesamt mehr als 17.200 Menschen tot oder vermisst. Diese Bergungscrew in Rikuzentakata hält inne, nachdem sie ein Opfer leblos geborgen hat.

4 / 20
(Foto: Reuters)

Viele Überlebende der Katastrophe mussten in den letzten Tagen auf das Nötigste verzichten: in Ofunato (Provinz Iwate) freuen sich Menschen, die ihre Bleibe verloren haben, über das erste Bad seit dem Erdbeben.

5 / 20
(Foto: REUTERS)

Mehr als 380.000 Menschen leben derzeit in Notunterkünften - eine Aufnahme aus einer Sporthalle in Yamagata.

6 / 20
(Foto: Reuters)

Land im Ausnahmezustand: Tokio entging Donnerstag einem Blackout, in Misato (Provinz Saitama) musste mit sukzessiven Abschaltungen ("Rolling Blackouts") Der Strom rationiert werden.

7 / 20
(Foto: AFP)

Koriyama, sechzig Kilometer westlich vom Krisenmeiler Fukushima-1: Mitglieder eines Untersuchungsteams prüfen sich gegenseitig auf radioaktive Strahlung. Noch immer geht die japanische Atomaufsicht davon aus, dass die 30-Kilometer-Strahlenschutzzone um das AKW ausreicht. Den Vorfall hat die Behörde allerdings hochgestuft auf Stufe 5 - und sieht in den Entwicklungen einen "Unfall mit weitreichenden Folgen".

8 / 20
(Foto: REUTERS)

Der Kampf gegen den Super-GAU geht weiter: In Iwaki bereiteten sich Feuerwehrleute auf den Einsatz in die Strahlenzone vor. Mehr als 100 Helfer seien in der Stadt, die südlich der Anlage von Fukushima liegt, angekommen, berichtete der Fernsehsender NHK am Freitagmorgen (Ortszeit). Im Laufe des Tages soll die Zahl der Arbeiter am AKW von 50 auf 120 gestiegen sein.

9 / 20
(Foto: REUTERS)

Einsatz unter höchstem Risiko: Militär und Feuerwehr versuchen nun den zweiten Tag in Folge, vom Boden aus die Situation unter Kontrolle zu bringen. Alles konzentriert sich auf Block 3 des havarierten Atomkraftwerks, in dem sich hochgefährliches Plutonium befindet. Sieben Wasserwerfer mit besonders hoher Kapazität sollen 50 Tonnen Wasser auf den Reaktor sprühen. Mittlerweile ist die Aktion in Japan beendet. Ein Regierungssprecher wertete sie als Erfolg.

10 / 20
(Foto: REUTERS)

Wie hoch ist die Strahlung tatsächlich? Der aus Japan stammende Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, wollte sich selbst einen Eindruck verschaffen - nun wurde seine Besichtigung am schwer beschädigten Kernkraftwerk abgesagt.

11 / 20
(Foto: REUTERS)

Das Vorgehen wirkt wie eine Verzweiflungstat: Auf den gezeigten Fernsehbildern ist zu sehen, wie klein die Einsatzfahrzeug im Vergleich zur Atomanlage wirken - ohne Zoom ist Rettungsaktion in der Bildmitte kaum zu erkennen.

12 / 20
(Foto: AFP)

Jeder kleine Erfolg am Krisen-Meiler wird gefeiert: Die Kühlaktion am Donnerstag hat positive Auswirkungen - wenn auch geringe. Japanischen Medienberichten zufolge sei die Intensität der radioaktiven Strahlung leicht zurückgegangen.

13 / 20
(Foto: AP)

Demnach sank die Dosis um 17 Zähler auf 292 Mikrosievert pro Stunde, wie Messungen am Westeingang des Atomkraftwerks ergaben. Dieser Wert bedeutet, dass Menschen am Ort der Messung in gut drei Stunden so viel Strahlung ausgesetzt sind, wie - verteilt über ein ganzes Jahr - in Deutschland als gerade noch als verträglich gelten würde. Näher an den Reaktoren ist die Dosis weitaus höher. Angesichts der Bilder der letzten Tage scheinen die Erfolge kaum auszureichen.

14 / 20
(Foto: dpa)

Zumindest heute kommen die Armee-Helikopter nicht erneut zum Einsatz, um die Reaktoren am Unglücks-Atomkraftwerk zu kühlen. Die Aktion aus der Luft war am Donnerstag sehr heikel, weil die Hubschrauber wegen hoher Radioaktivität nicht über den Ruinen kreisen durften. Sie mussten ihr Wasser im Vorbeifliegen abwerfen, was ein präzises Zielen unmöglich machte. Auch kam es nur zu vier Abwürfen.

15 / 20
(Foto: REUTERS)

Innehalten im Chaos: Genau eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami hat Japan der Opfer der Naturkatastrophe gedacht. Im am schwersten betroffenen Nordosten des Landes wurde am Freitag um 14.26 Uhr (06.46 Uhr MEZ) eine Schweigeminute abgehalten

16 / 20
(Foto: REUTERS)

In den Evakuierungszentren wächst die Verzweiflung - gerade bei den Alten und Hilflosen.

17 / 20
(Foto: AFP)

Ein Wintereinbruch mit eisigen Temperaturen - teils auch mit Schnee - verschlimmerte die Lage. In Kessennuma (Provinz Miyagi) wird ein älterer Mann ins Krankenhaus gebracht.

18 / 20
(Foto: AFP)

Vielerorts läuft die Versorgung nur schleppend. Die Menschen frieren und haben kaum noch Lebensmittel: Eine ältere Frau steht in Kesennumma für Trinkwasser an.

19 / 20
(Foto: Reuters)

"Wir sehen Familien, die sich an Gasflammen wärmen", sagte Steve McDonald von der Hilfsorganisation Save the Children. Bei derartigen Temperaturen seien besonders Kinder gefährdet für Infektionen. Und über allem steht die Angst vor atomarer Verstrahlung.

20 / 20
(Foto: AP)

Nach den Empfehlungen vieler Botschaften an ihre Landsleute, sich zumindest in den Süden des Landes zu begeben, ist der Flughafen Narita in Tokio voll mit Menschen.  An den aus Japan kommenden Flugzeugen auf dem Flughafen Frankfurt wurde bisher keine erhöhte Radioaktivität gemessen.

© sueddeutsche/dpa/Reuters/grc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: