Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Iran mit einer militärischen Reaktion gedroht, sollte die Islamische Republik die Meerenge Bab al-Mandeb zwischen der Arabischen Halbinsel und Afrika schließen. Iran sei in diesem Fall mit einer internationalen Allianz konfrontiert, der Israel angehören werde, um eine Blockade zu verhindern. "Wir konnten einen heftigen Angriff beobachten, bei dem iranische Verbündete versucht haben, den internationalen Schiffsverkehr zu sabotieren", sagte Netanjahu bei einer Feier für Marinesoldaten.
Er bezog sich damit auf einen Vorfall, bei dem von Iran unterstützte jemenitische Huthi-Rebellen zwei Schiffe aus Saudi-Arabien angegriffen hatten. Die Huthi-Rebellen haben dafür auch die Verantwortung übernommen. Saudi-Arabien und Iran liefern sich einen Stellvertreterkrieg in Jemen, das am Ostufer des Bab al-Mandeb liegt. Die Straße von Bab al-Mandeb trennt das Rote Meer vom Golf von Aden, der ein Teil des Indischen Ozeans ist.
Iran drohte USA mit "Mutter aller Schlachten"
Saudi-Arabien hatte daraufhin angekündigt, seinen Öltransport durch diese wichtige Schifffahrtsstraße auszusetzen, die als die drittwichtigste weltweit gilt. Iran hatte bisher nur mit einer Blockade der Straße von Hormus - zwischen Persischem Golf und Arabischem Meer - gedroht, durch die ein großer Teil der internationalen Öllieferungen verschifft wird. Der Chef der Revolutionsgarden in Iran, Kasem Soleimani, hat Saudi-Arabien in den vergangenen Tagen für die "unsicheren Bedingungen" im Roten Meer verantwortlich gemacht.
Auch Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman sprach eine Warnung aus: "Wir wollen betonen: das israelische Militär steht bereit, gleichzeitig an zwei Fronten zu agieren und auch noch am Roten Meer." Mit zwei Fronten meinte er die Situation entlang des Gazastreifens und auf den von Israel besetzten Golanhöhen, wo der Bürgerkrieg in Syrien auf die andere Seite zu schwappen droht. "In so einem Fall würden wir weniger selektiv vorgehen und der Schaden für unsere Gegner wäre noch größer. Ich hoffe, dass das berücksichtigt wird", ergänzte Lieberman.
Die USA registrierten verstärkte iranische Aktivitäten in der Region. Es könne aber auch sein, dass nur eine Übung vorbereitet werde. Die Spannungen zwischen den USA und Iran haben sich in den vergangenen Tagen wieder verschärft. Der iranische Präsident Hassan Rohani hatte den USA bei einer im Fernsehen übertragenen Rede in Teheran mit der "Mutter aller Kriege" gedroht.
Rohani wandte sich direkt an US-Präsident Donald Trump: "Sie können nicht das iranische Volk aufhetzen, entgegen seiner eigenen Sicherheit und seinen eigenen Interessen." Trump antwortete via Twitter - in Großbuchstaben: "Bedrohen Sie niemals wieder die USA, oder Sie werden Konsequenzen zu spüren bekommen, die nur wenige in der Geschichte jemals zu spüren bekommen."