Bei der Trauerfeier für die Opfer des Anschlags auf eine Militärparade hat Iran seine verbalen Angriffe auf die USA verschärft. Die einflussreichen Revolutionsgarden drohten den Vereinigten Staaten am Montag mit "vernichtender" Vergeltung. Die Teheraner Führung hat die USA für den Anschlag indirekt mit verantwortlich gemacht. Die Extremisten, die für den Anschlag verantwortlich seien, seien von den Golfstaaten und Israel ausgebildet und von den USA unterstützt worden.
Unter den 25 Todesopfern waren auch zwölf Soldaten der Revolutionsgarden. Der Vizechef der Elitetruppe, Hossein Salami, schwor auch dem regionalen Erzfeind Israel Rache: "Unsere Antwort wird vernichtend und verheerend sein", sagte er in einer live im staatlichen Fernsehen übertragenen Rede vor Tausenden Trauernden in der südwestiranischen Stadt Ahwas.
Beziehungen zwischen Iran und USA sind ohnehin angespannt
Experten zufolge könnte eine Vergeltung bedeuten, dass die iranische Elitetruppe Raketen auf Rebellengruppen im Irak oder Syrien abfeuert, die als Verbündete der mutmaßlichen Drahtzieher des Anschlags gelten. Nach Angaben des iranischen Geheimdienstministers Mahmud Alawi wurden bereits zahlreiche Verdächtige eines "großen" Netzwerks festgenommen. Einzelheiten nannte er nicht.
Der US-amerikanische Außenminister Mike Pompeo reagierte harsch auf die Vorwürfe, die zuerst sein iranischer Amtskollege Mohammad Javad Zarif erhoben hatte. Es sei ein "gewaltiger Fehler", die USA und ihre Verbündeten für den Anschlag verantwortlich zu machen. Der Verlust von Menschenleben sei tragisch, aber Zarif solle sich lieber auf die Sicherheit seiner Bürger konzentrieren, statt für mehr Unsicherheit auf der Welt zu sorgen.
Das Attentat in Ahwas war einer der schwersten Angriffe auf die mächtigen Revolutionsgarden und fällt in eine Zeit, in der die Beziehungen zwischen Iran und den USA und deren Verbündeten in der Golf-Region ohnehin sehr angespannt sind. Der Konflikt dürfte auch eines der Hauptthemen bei der UN-Vollversammlung in New York in dieser Woche sein, an der auch Irans Präsident Hassan Rohani teilnimmt. US-Präsident Donald Trump dürfte seiner harten Linie gegenüber der Islamischen Republik treu bleiben.