Nach Angaben der Bundesregierung sind noch rund 60 deutsche mutmaßliche Anhänger islamistischer Terrororganisationen wie dem sogenannten "Islamischen Staat" (IS) in Nordsyrien und im Irak in Haft. Die Terroristen waren aus Deutschland in Richtung Syrien und Irak ausgereist und weisen eine "Zugehörigkeit oder einen Bezug zum sogenannten IS oder einer anderen terroristischen Organisation auf", teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Nachfrage der Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit. Im Irak würden sich demnach "weniger als zehn Personen" mit deutschem Pass in Haft befinden, die ebenfalls einer islamistischen Terrorgruppe zugeordnet werden.
Syrienpolitik:Holt die Terroristen heim
...und ihre Familien sowieso. Im Nordosten Syriens sitzen immer noch Dutzende IS-Mitglieder mit deutschen Pässen in Haft. Eine Gefängnisrevolte zeigt: Hierzulande wären sie besser aufgehoben.
Mehr als hundert IS-Kämpfer hatten zuletzt einen Angriff auf das von kurdischen Sicherheitskräften kontrollierte Gefängnis Ghwajran in der nordsyrischen Stadt Hassakeh gestartet, um Inhaftierte zu befreien. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte saßen dort zu dem Zeitpunkt rund 3500 mutmaßliche IS-Kämpfer hinter Gittern. Nach tagelangen Gefechten konnten kurdische Militäreinheiten eigenen Angaben zufolge das Gefängnis von den Dschihadisten zurückerobern.
Dem Bundesinnenministerium lägen "aktuell keine Informationen zu deutschen Staatsangehörigen vor, die bei dem Angriff auf das Gefängnis in der Stadt al-Hassakeh befreit wurden", sagte ein Sprecher. Der Angriff auf das Gefängnis werde laut Bundesregierung vom IS als "großer Erfolg verbucht und entsprechend medial begleitet". Der Sprecher sagte den Funke-Zeitungen: "Die islamistische Szene in Deutschland, darunter auch zahlreiche IS-Anhänger, haben die Propaganda in den sozialen Medien begeistert aufgenommen."