Schwerin:Russland-Geschäft bleibt Sorgenkind

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Schwerin (dpa/mv) - Die jüngsten Forderungen nach weiteren Sanktionen gegen Russland infolge der Zuspitzung im Ukraine-Konflikt sorgen bei der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern für zusätzliche Sorgen und Unsicherheit. Dies betreffe neben den ohnehin schwierigen Handelsbeziehungen vor allem langfristige Investitionsvorhaben. "Wenn man nicht absehen kann, welche Sanktionen in den nächsten Wochen und Monaten noch greifen können, wird man als Unternehmer noch vorsichtiger", sagte der Russlandexperte Falk Tischendorf am Freitag in Schwerin am Rande einer Informationsveranstaltung der Industrie- und Handelskammern. Daran nahmen Vertreter von etwa 35 Exportfirmen des Landes teil. Der aus Schwerin stammende Jurist ist seit gut zwei Jahren offiziell Repräsentant Mecklenburg-Vorpommerns in Russland.

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Schwerin (dpa/mv) - Die jüngsten Forderungen nach weiteren Sanktionen gegen Russland infolge der Zuspitzung im Ukraine-Konflikt sorgen bei der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern für zusätzliche Sorgen und Unsicherheit. Dies betreffe neben den ohnehin schwierigen Handelsbeziehungen vor allem langfristige Investitionsvorhaben. „Wenn man nicht absehen kann, welche Sanktionen in den nächsten Wochen und Monaten noch greifen können, wird man als Unternehmer noch vorsichtiger“, sagte der Russlandexperte Falk Tischendorf am Freitag in Schwerin am Rande einer Informationsveranstaltung der Industrie- und Handelskammern. Daran nahmen Vertreter von etwa 35 Exportfirmen des Landes teil. Der aus Schwerin stammende Jurist ist seit gut zwei Jahren offiziell Repräsentant Mecklenburg-Vorpommerns in Russland.

Professor Andreas Steininger vom Wismarer Ostinstitut, das regelmäßig an der Organisation der Russlandtage in Rostock beteiligt ist, bestätigte die Einschätzung. Weltweit agierende Unternehmen scheuten Direktinvestitionen in Russland, insbesondere auch, weil ihnen wegen solcher Wirtschaftskontakte auch Sanktionen durch die USA drohten. „Das Damoklesschwert schwebt über ihnen“, sagte der Wissenschaftler.

Wie Steininger konstatierte auch Tischendorf in der Wirtschaft des Landes zunehmendes Unverständnis über die Fortdauer der umfassenden, 2014 wegen des Ukraine-Konflikts verhängten Restriktionen. „Die Wirtschaftssanktionen sind ohne erkennbare Wirkung auf eine Beilegung des Konflikts geblieben. Solche politischen Sachverhalte können nur politisch gelöst werden“, zeigte sich Tischendorf sicher.

Laut IHK hat sich das Exportvolumen Mecklenburg-Vorpommerns nach Russland seit 2014 auf 221 Millionen Euro und damit auf ein Viertel reduziert. Leidtragende war vor allem die Ernährungsgüterwirtschaft, die nach den Gegensanktionen Russlands einen wichtigen Markt verlor. Mit dem Russlandtag und regelmäßigen politischen Gesprächen versucht die Landesregierung in Schwerin den Kontakt zu Russland zu halten.

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