International:Ban fordert von Europa mehr Engagement für Flüchtlinge

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UN-Generalsekretär Ban zu Beginn der Vollversammlung in New York. Foto: Jason Szenes (Foto: dpa)

New York (dpa) - UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat ein größeres Engagement Europas für die Flüchtlinge gefordert. "Ich dränge Europa, mehr zu tun. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es Europa, dass die Hilfe der Welt suchte", sagte Ban zum Beginn der jährlichen Generaldebatte der UN-Vollversammlung.

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New York (dpa) - UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat ein größeres Engagement Europas für die Flüchtlinge gefordert. „Ich dränge Europa, mehr zu tun. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es Europa, dass die Hilfe der Welt suchte“, sagte Ban zum Beginn der jährlichen Generaldebatte der UN-Vollversammlung.

Die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen sind nach den Worten von Ban dramatisch unterfinanziert. „Die Welt verschwendet Billionen für Waffen. Warum ist es einfacher, Geld zur Zerstörung von Menschen und des Planeten zu finden als zu deren Schutz?“

Mindestens 60 Millionen Menschen seien auf der Flucht, 100 Millionen brauchten humanitäre Hilfe, sagte Ban. Die UN hätten von ihren Mitgliedsländern in diesem Jahr 20 Milliarden Dollar für die Nothilfe erbeten - sechsmal so viel wie ein Jahrzehnt zuvor. „Die Staaten waren großzügig, aber der Bedarf stellt das Budget in den Schatten. ... Das weltweite humanitäre System ist nicht zerbrochen. Es ist pleite. Wir bekommen nicht genügend Geld, um genügend Leben zu retten.“

Der Spendenaufruf für Syrien sei nur zu einem Drittel erfüllt, der für die Ukraine zu 39 Prozent - „und der Aufruf für Gambia, wo jedes vierte Kind unterentwickelt ist, wurde mit Schweigen beantwortet“, sagte Ban.

Zur Syrienkrise sagte der UN-Generalsekretär, dass fünf Länder den Schlüssel zur Lösung hätten: Die USA, Russland, Saudi-Arabien, Iran und die Türkei. „Aber solange keiner zu Kompromissen bereit ist, können wir keine Bewegung erwarten.“ 

Er sei auch sehr beunruhigt über wachsende Beschränkungen von Bürgern und Medien weltweit, sagte Ban. „Es ist kein Verbrechen für Journalisten, Menschenrechtler und andere, ihre grundlegenden Rechte wahrzunehmen.“

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