Aktuelles Lexikon:Identitäre Bewegung

Eine 2012 gegründete Gruppe, die sich durch Fremdenhass hervortut und den ideologischen Boden für die AfD bereiten will.

Von Christoph Koopmann

Der Name deutet schon auf die Ideologie hin: Der "Identitären Bewegung" (IB) gehe es darum, die "ethno-kulturelle Identität" des Volkes zu bewahren, so hat es der Verfassungsschutz mal beschrieben. Die IB vertritt die Verschwörungserzählung von einem "Großen Austausch" der ihrer Ansicht nach deutschen Bevölkerung durch andere Ethnien. Die 2012 gegründete Gruppe präsentiert sich als modern, verbreitet ihren Fremden- und insbesondere Islamhass am liebsten über Social Media. In Deutschland bekamen die Identitären 2016 größere Aufmerksamkeit, als 15 Aktivisten aufs Brandenburger Tor kletterten und Banner entrollten. Die IB mit ihren laut Verfassungsschutz knapp 500 Mitgliedern und Anhängern ist eine der Vorfeldorganisationen der "Neuen Rechten", die den ideologischen Boden für die AfD bereiten wollen - und sich auch mit Funktionären der Partei vernetzen. Einzelne ehemalige und aktive IB-Kader haben Jobs in den Büros von AfD-Bundestagsabgeordneten bekommen. Der prominenteste Aktivist der IB im deutschsprachigen Raum ist der Österreicher Martin Sellner. Er war Correctiv-Recherchen zufolge im November auch bei dem Netzwerktreffen in Brandenburg, auf dem AfDler und andere Rechte Pläne zur "Remigration" von Menschen mit Migrationshintergrund gesponnen haben sollen.

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