Cyber-Crime:Hacker greifen Fuhrparkservice der Bundeswehr an

Die CDU-Politikerin Kramp-Karrenbauer umgeben von schwarzen Dienstfahrzeugen beim Bundeskanzleramt. (Foto: dpa)

Die Firma ist auch für den Fahrdienst des Bundestags zuständig. Ob und wenn ja in welchem Umfang sensible Daten erbeutet worden sind, ist noch unklar.

Hacker haben einen Cyberangriff auf die Servicegesellschaft verübt, die den Fuhrpark der Bundeswehr betreibt. Die Gesellschaft gehört zu 75,1 Prozent dem Verteidigungsministerium und zu 24,9 Prozent der Deutschen Bahn AG. Sie übernimmt auch den Fahrdienst des Deutschen Bundestags. "In der vergangenen Woche gab es einen Angriff eines noch nicht identifizierten Externen auf das IT-Netz des Unternehmens", teilte das Verteidigungsministerium mit und bestätigte damit einen Bericht der Bild-Zeitung.

Der Vorfall sei dem Ministerium am 13. August gemeldet worden und werde derzeit intensiv untersucht. Alle Netzverbindungen nach außen und in Richtung der Kunden - Verteidigungsministerium, Bundeswehr, Deutscher Bundestag - seien "unmittelbar gekappt" worden. "Außerdem hat die Geschäftsführung ein Unternehmen eingeschaltet, das auf die Analyse und Behebung von Schäden bei Vorfällen dieser Art spezialisiert ist", hieß es weiter.

Ein Team des "Cyber Emergency Response Teams" (CERT), IT-Spezialisten der Bundeswehr, seien vor Ort im Einsatz. Verbindungen in das Bundeswehrnetz seien untersucht worden. Nach aktuellem Kenntnisstand habe es keinen Schaden gegen. Die Analyse und Ermittlungen liefen weiter.

Im vergangenen Jahr gab es dem Bild-Bericht zufolge 142 000 Chauffeurfahrten für die Abgeordneten. Die Angreifer könnten sensible Daten wie private Wohnadressen von Bundestagsabgeordneten erbeutet haben, hieß es. Die Bundestagsverwaltung habe die Fraktionen über den Vorfall mit den Worten informiert: "Der Angreifer und die konkreten Ziele seines Angriffs sind nicht bekannt. Es ist derzeit weder bekannt, wann eine erstmalige Kompromittierung der Rechenzentren stattfand, ob Daten manipuliert wurden oder ob Daten abgeflossen sind."

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