Entschuldigung, sagt die Frau zu einem der vielen Ordner in den neongelben Signaljacken auf der Mall zum Buckingham Palace, ob man denn vor bis zum Palast komme? "Natürlich", antwortet der höfliche Ordner, "aber es könnte viel los sein da vorne", was die britische Umschreibung ist für: Vergessen Sie's. Am Wochenende floss wieder ein kontinuierlicher Menschenstrom über die Mall, die lange und breite Allee vom Trafalgar Square zum Palast, wobei es auch gut sein kann, dass der Strom seit Donnerstagabend nie gänzlich abgerissen ist. Der Tod von Queen Elizabeth II. vereinnahmt das ganze Land, Fußballspiele sind abgesagt, auf Festen wird keine Musik gespielt, das Parlament legt eine zehntägige Pause ein. Stattdessen gehen viele Briten zum Palast, um Blumen niederzulegen. Es sind so viele, dass sie längst den angrenzenden Green Park zur offiziellen Blumenablagestätte erklärt haben.
Proklamation:Nur das Tintenfass stört
Lesezeit: 4 min
Im St. James's Palace wird Prinz Charles zu König Charles III. vereidigt und ausgerufen. Mit einem Ritual, das einen beim Zuschauen ein paar Jahrhunderte zurück katapultiert.
Von Michael Neudecker, London
Übersicht:Das Wichtigste zum Tod der Queen
70 Jahre lang war Elizabeth II. das Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs und des Commonwealth. Lesen Sie hier die besten SZ-Stücke zum Tod der Queen.
Lesen Sie mehr zum Thema