Zukunftszentrum:Budde wünscht sich mehr Interesse für Ostdeutschland

Katrin Budde (SPD), Vorsitzende des Kulturausschusses. (Foto: Jörg Carstensen/dpa/Archivbild)

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Berlin (dpa/th) - Vor der Entscheidung zum Standort für das geplante Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation hat die Juryvorsitzende Katrin Budde (SPD) laut einem Medienbericht für mehr Interesse an Ostdeutschland und Osteuropa geworben. „Wir brauchen mehr Verständnis für ostdeutsche Strukturbrüche und mehr Empathie für die epochalen Veränderungen in Ost- und Mitteleuropa“, sagte Budde der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag). Bisher sei der Blick immer in den Westen gegangen, auch von Ostdeutschland aus, sagte sie.

Fünf ostdeutsche Städte hatten sich als Sitz der neuen Institution beworben, die die Erfahrungen der Vereinigungsjahre würdigen und Lehren für die Zukunft ziehen soll. In der kommenden Woche soll die Standortentscheidung der Jury unter Buddes Vorsitz fallen. Aus Thüringen sind die Städte Jena und Eisenach im Rennen. Nach einem Architekturwettbewerb soll bis 2028 ein „Gebäude mit einer herausgehobenen modernen Architektur“ für bis zu 200 Millionen Euro gebaut werden. Für den Betrieb sind 40 Millionen Euro im Jahr vorgesehen.

Für die Begegnung zwischen Ost und West fehle ein Ort, betonte die Juryvorsitzende gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“: „Wir wissen immer noch viel weniger voneinander als man denkt.“ Der Krieg in der Ukraine habe gezeigt, wie wichtig die europäische Perspektive sei, „wir wollen keine Nabelschau“, sagte die Bundestagsabgeordnete aus Magdeburg weiter. „Das Zukunftszentrum soll nicht nur ein schicker Millionenbau sein, der vor sich hin glänzt, sondern ein lebendiges Wesen.“

© dpa-infocom, dpa:230212-99-568158/2

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