Fußball:Feuer und Flamme

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"Alles für den Verein, dat is ultra", sagt Marco Valenti (Mitte), der es wissen muss. Zusammen mit seinem Bruder Renato (r.) hat er 1986 den ersten Ultra-Fanklub in Deutschland gegründet. Thomas Bächtold ist seit 1988 dabei. (Foto: Nikita Teryoshin/11 Freunde)

"Krieg dem DFB" ist die Ansage der Ultras zum Bundesligastart. Dabei war alles anders gedacht, als zwei Brüder 1986 bei Fortuna Köln ein bisschen Stimmung in die Kurve brachten.

Von Sebastian Fischer

Das Berliner Olympiastadion kann ein trostloser Ort sein, einsam und grau. Doch die Sonne schien am 11. Juni 1994, die Bomberjacken trugen sie offen, 23 Kölner. 23 von insgesamt 10 100 Zuschauern im riesigen Stadion, die meisten Plätze blieben leer. Die Fans der Fortuna, die gegen den Abstieg aus der zweiten Liga kämpfte, waren überall zu hören. Jedenfalls in ihrer Erinnerung. Als die Fortuna zum 1:1 gegen die Hertha traf, tanzten sie im Gästeblock Polonaise. Genug Platz hatten sie ja. Am Parkplatz brannten sie bengalische Fackeln ab, bis die Polizei sie in den Fanbus sperrte. Dann fuhren sie saufend und singend, aber weitestgehend friedlich zurück nach Köln.

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