Ein mutmaßlicher Islamist hat in Paris unweit des Eiffelturms am Samstagabend einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, einer davon mit einem Hammer. Der französische Innenminister Gérald Darmanin schrieb auf X, vormals Twitter, die Polizei habe den mutmaßlichen Täter festgenommen. Bei einem Besuch am Tatort sagte Darmanin laut Fernsehsender BFMTV, der Täter sei dem Inlandsgeheimdienst wegen radikalen Islamismus und "erheblicher psychischer Störungen" bekannt.
Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen des deutschen Staatsangehörigen, der ums Leben kam, sein Beileid aus. Premierministerin Élisabeth Borne schrieb auf X: "Wir werden dem Terrorismus nicht nachgeben. Niemals." Die nationale Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft kündigte an, sich mit dem Angriff zu befassen.
Der Angreifer habe am Abend auf einer Brücke ein "deutsches Touristenpaar" angegriffen, die Frau sei nicht körperlich verletzt worden, habe aber einen Schock erlitten, sagte Darmanin. Der Mann sei im Rücken und an der Schulter getroffen worden und habe einen Herzstillstand erlitten, berichtete die Zeitung Le Parisien unter Berufung auf die Polizei. Danach sei der Angreifer geflüchtet und habe dann zwei weitere Personen angegriffen, bevor er festgenommen worden sei. Die Polizei habe eine Elektroschockpistole eingesetzt, um den Angreifer zu stellen.
Darmanin sagte, bei den beiden Verletzten handele es sich um einen Franzosen im Alter von etwa 60 Jahren und einen ausländischen Touristen, der mit einem Hammer verletzt worden sei. Medienberichten zufolge soll es sich um einen Engländer handeln. Der Angreifer soll den Berichten zufolge ein 1997 geborener Franzose iranischer Abstammung sein. Darmanin sagte weiter, der mutmaßliche Täter habe nach seiner Festnahme gesagt, dass er es nicht mehr ertragen könne, dass Muslime sowohl in Afghanistan als auch in Palästina sterben. Der Mann sei überzeugt, dass Frankreich am Krieg Israels im Gaza-Streifen mitschuldig sei, und habe als Märtyrer sterben wollen.
Der Festgenommene war den Angaben zufolge bereits 2016 nach einem gescheiterten Anschlagsplan zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Er soll bei seiner Festnahme "Allahu Akbar" (etwa: "Gott ist am größten") gerufen haben. Das berichteten der BFMTV und Le Parisien unter Berufung auf die Polizei. Es sei auch ein Bekennervideo gefunden worden. Laut Le Parisien soll der mutmaßliche Täter dort der Terrororganisation Islamischer Staat die Treue geschworen haben. Er soll darin behaupten, er handle, um "die Muslime zu rächen".