Förderung:51 Millionen Euro für Projekte in Grenzregion verteilt

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Geldregen für die deutsch-polnische Grenzregion: In Heringsdorf hat ein Ausschuss rund 51 Millionen Euro für 15 grenzüberschreitende Projekte in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Westpolen bewilligt. Weitere sollen folgen.

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Schwerin/Stettin (dpa/mv) - Künstliche Intelligenz für das Gesundheitswesen in der norddeutsch-westpolnischen Grenzregion, ein grenzüberschreitender Radweg, Projekte von Museen und Theatern für eine gemeinsame Identität - 15 Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Westpolen bekommen bis 2027 zusammen rund 51 Millionen Euro von der EU. Ein Ausschuss zur Verteilung des Geldes aus dem Interreg-Programm, das die Zusammenarbeit in europäischen Grenzregionen fördern will, hat in Heringsdorf auf Usedom die ersten Förderanträge bewilligt, wie Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Donnerstag in Schwerin mitteilte.

Fast 125 Millionen Euro für Grenzregion bis 2027

„Mit dem Interreg Programm VI A haben wir die Möglichkeit, Projekte aus den Bereichen Forschung und Innovation, Bildung, Anpassung an den Klimawandel, Naturschutz und Biodiversität, Kultur und nachhaltiger Tourismus sowie Kooperationen zur gemeinsamen Gestaltung einer grenzüberschreitenden Entwicklung zu unterstützen“, erläuterte der Minister. Bis 2027 stehen demnach aus diesem Programm für die „Pomerania“-Region in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Westpommern in Polen insgesamt 124,6 Millionen Euro EU-Mittel zur Verfügung.

Geld für Gesundheitsprojekte

Mehrere der jetzt ausgewählten 15 Projekte - beworben hatten sich nach Meyers Worten 23 - kommen aus dem Gesundheitssektor. So fließen zwei Millionen Euro in ein Vorhaben von Unimedizinen und Krankenhäusern in allen drei Regionen, um Kinderkrebs-Patienten und deren Familien besser über die Krankheit zu informieren. Ein mehrsprachiges System soll entwickelt werden, das Fragen zu allen Themen der pädiatrischen Onkologie kindgerecht beantworten soll. Virtual-Reality-(VR)Brillen sollen angeschafft werden, um junge Patienten anhand beweglicher 3D Modelle die individuelle Krankheit begreiflich zu machen.

Weitere 2,2 Millionen Euro sollen in ein Trainingszentrum für angehende Chirurgen fließen, das die Uniklinik Greifswald und das Krankenhaus Nr. 2 in Stettin aufbauen wollen. 3,6 Millionen Euro sind den Angaben zufolge für ein Projekt vorgesehen, das KI (Künstliche Intelligenz)-Lösungen testen und Handreichungen für ihren Einsatz in der Medizin in der Euroregion Pomerania erarbeiten soll.

Theater und Museen sollen Identität stärken

Theater in Anklam, Schwedt und Stettin sollen knapp vier Millionen Euro für grenzüberschreitende Projekte bekommen. Das Pommersche Landesmuseum in Greifswald und das Nationalmuseum in Stettin erhalten 1,9 Millionen Euro. Ihr Projekt zielt den Angaben zufolge auf gegenseitige museale Präsentationen, eine mehrsprachige digitale Ausstellung sowie mehrsprachige Kataloge und Multimediaguides. Weitere Förderprojekte sind eine internationale Fahrradroute Berlin-Stettin-Kołobrzeg, in die knapp vier Millionen Euro EU-Mittel fließen sollen, sowie ein grenzüberschreitendes Programm für einen gesunden Lebensstil von Kindern mit knapp 1,8 Millionen Euro. Beteiligt seien 27 Vorschuleinrichtungen in der grenznahen Region von Deutschland und Polen.

© dpa-infocom, dpa:231109-99-884114/7

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