Mittags geht es schon gut los. Nämlich zu spät. Eigentlich sind die Chefinnen und Chefs aus den Ländern um 14 Uhr mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zum "Flüchtlingsgipfel" verabredet, doch der Beginn wird um eine Stunde vertagt. Es herrscht auf Länderseite noch Beratungsbedarf. Als der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und sein niedersächsischer Kollege Stephan Weil (SPD) schließlich unmittelbar vor der Abfahrt ins Kanzleramt vor die Kameras treten, zeichnet sich ab, dass das noch ein langer Tag werden dürfte. Kurzfristig eine Milliarde Euro mehr für die Länder - das ist die Forderung, die sie Scholz gleich präsentieren wollen. Viel später am Abend wird der Kanzler von einem "guten Tag des Föderalismus" sprechen. Noch aber scheinen die Ministerpräsidenten genau das zu bezweifeln.
Flüchtlingsgipfel:Überraschung um kurz nach neun
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Die Chefinnen und Chefs der Bundesländer sowie die Bundesregierung richten sich im Streit um die Kosten der Migration auf eine lange Nacht ein. Doch als die Bouletten serviert werden, geht es plötzlich schnell.
Von Daniel Brössler und Nicolas Richter, Berlin
Meinung Gipfel im Kanzleramt:Zumindest eine pragmatische Lösung
Die Ministerpräsidenten konnten sich mit ihrer Forderung nach mehr Geld durchsetzen. Eine tragfähige Lastenverteilung ist das aber noch nicht.
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