Migration:Welche Hilfe erhalten traumatisierte Geflüchtete?

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Nach dem Messerangriff in einem ICE im November wurde der Bahnhof Seubersdorf vorläufig gesperrt. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Die Messerattacke eines Syrers im ICE hat ein Schlaglicht auf diese Frage geworfen, auch wenn die Gefahr von Angriffen durch psychisch Kranke laut Experten sehr klein ist. Viele Menschen, die Flucht und Verfolgung erlitten haben, bräuchten wohl eine Behandlung - doch die Hürden sind hoch.

Von Jan Bielicki und Nina von Hardenberg, München

Die Gemeinschaftsunterkunft in der Lotte-Branz-Straße in München ist ein unruhiger Ort. Wer immer als Flüchtling in Oberbayern untergebracht wird, macht zunächst für zwei Wochen in dem graubraunen Mehrgeschossbau Station. In den Vier- bis Zwölfbettzimmern packen die Menschen ständig ein und aus, beim Essen sieht man jeden Tag andere Gesichter. Drei Mitarbeiter des Projekts Refugio schauen da sehr genau hin, wenn sich einer der Neuankömmlinge die ersten Tage im Stockbett verkriecht, sehr reizbar ist oder wie getrieben den Gang auf und ab läuft. Sie setzen sich neben die Stillen, suchen Kontakt zu jenen, die die Mitbewohner nachts weinen hören.

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