Düsseldorf:Flüchtlinge erfinden aus Angst vor Abschiebung Verbrechen

Düsseldorf (dpa/lnw) - Aus Angst vor der Abschiebung bezichtigen sich in Nordrhein-Westfalen immer wieder Flüchtlinge, in ihrem Heimatland schwere Straftaten begangen zu haben. Das Phänomen der Selbstbezichtigung von Asylbewerbern sei in den Staatsanwaltschaften durchweg bekannt, teilte der Sprecher des NRW-Justizministeriums, Detlef Feige, auf Anfrage mit. Hintergrund: Wenn im Heimatland die Todesstrafe droht, gilt dies in Deutschland als Abschiebehindernis.

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Aus Angst vor der Abschiebung bezichtigen sich in Nordrhein-Westfalen immer wieder Flüchtlinge, in ihrem Heimatland schwere Straftaten begangen zu haben. Das Phänomen der Selbstbezichtigung von Asylbewerbern sei in den Staatsanwaltschaften durchweg bekannt, teilte der Sprecher des NRW-Justizministeriums, Detlef Feige, auf Anfrage mit. Hintergrund: Wenn im Heimatland die Todesstrafe droht, gilt dies in Deutschland als Abschiebehindernis.

In nahezu allen Staatsanwaltschaften des Landes seien schon Ermittlungen nach derartigen Behauptungen geführt worden. Allein bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf sind demnach seit Jahresbeginn etwa 20 solcher Verfahren eingeleitet worden. Spätestens vor dem Haftrichter räumten die Asylbewerber dann aber ein, sich das Verbrechen nur ausgedacht zu haben, sagte ein Düsseldorfer Staatsanwalt.

Mal sei es eine angebliche Tötung, mal die Bildung einer terroristischen Vereinigung, die im Asylverfahren vorgebracht werde. In der Regel kämen entsprechende Hinweise, denen die Strafverfolger nachgehen müssen, vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, aber auch von den Verwaltungsgerichten.

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