Berlin (dpa/bb) - Die seit fünf Jahren von Flüchtlingen besetzte Gerhart-Hauptmann-Schule in Berlin-Kreuzberg soll am 11. Januar geräumt werden. Eine Sprecherin des Berliner Landgerichts bestätigte den Räumungstermin am Freitag auf Nachfrage. Zuvor hatte die "taz" berichtet. Der Gerichtsvollzieher habe sich für 8.00 Uhr angekündigt, hieß es dort. Den Räumungstitel hatte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg im vergangenen Juli erwirkt. Das Landgericht hatte damals entschieden, dass die Besetzer kein Wohnrecht haben und ausziehen müssen.
2012 hatten sich in dem damals leerstehenden Schulgebäude in der Ohlauer Straße Hunderte Obdachlose und Flüchtlinge einquartiert. Der linksalternative Bezirk ließ nicht räumen, weil Proteste von Flüchtlingsunterstützern gefürchtet wurden. Nach langen Debatten und Polizeieinsätzen zogen im Sommer 2014 die meisten Besetzer aus. Einige jedoch weigern sich bis heute. Allein für den Wachschutz hat der arme Bezirk nach früheren Angaben in den vergangenen drei Jahren etwa drei Millionen Euro ausgegeben.