Finnland:"Diese Wohnung ist meine einzige Chance, wieder ein Mensch zu werden"

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Aus aller Welt fliegen Politiker in Helsinki ein, um sich das finnische Modell erklären zu lassen. Bundesbauministerin Klara Geywitz hat sich auch schon angekündigt. (Foto: Hannu Monon/mauritius images / Alamy Stock)

Überall in Europa steigt die Zahl der Obdachlosen. Überall? Nicht in Finnland. Hier wissen sie: Bevor sich die Menschen um ihre Probleme kümmern können, brauchen sie erst mal ein Zuhause.

Von Alex Rühle, Helsinki

Nachts ist es am schlimmsten. Da fühle es sich oft an, als hätte er Eis in den Knochen, sagt Tomi Kanerva. Er sitzt da, die Beine übereinandergeschlagen, die schmächtigen Schultern so fest zusammengezogen, als würde er auch mittags noch frieren. Nein, nein, er friere nicht, aber das Methadon höre jetzt langsam auf zu wirken. "Und diese Schlammstadt macht mich fertig", sagt er und zeigt von dem kleinen Büro raus auf die Straße. Zwei Tische, ein Beamer, ein paar Aufkleber der Heilsarmee an der Wand. Die vergangenen Tage hat es ununterbrochen geschneit. Aber seit gestern zieht eine Warmfront über Finnland, ganz Helsinki schwimmt im Schmelzwasser.

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