Extremismus:Der Fall Franco A. und die Bundeswehr

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Eine Deutschlandfahne hängt in Donaueschingen an einem Fenstersims der Fürstenberg-Kaserne. (Foto: Felix Kästle)

Berlin (dpa) - Der Skandal um den terrorverdächtigen Oberleutnant Franco A. sorgt seit zwei Wochen für Wirbel. Ein Rückblick:

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Berlin (dpa) - Der Skandal um den terrorverdächtigen Oberleutnant Franco A. sorgt seit zwei Wochen für Wirbel. Ein Rückblick:

Juli 2008: Franco A. beginnt seinen Grundwehrdienst in Idar-Oberstein.

September 2009: Versetzung zur Deutschen Stabsgruppe in Frankreich; Studium der Staats- und Sozialwissenschaften an der französischen Militärakademie Saint-Cyr.

Dezember 2013: A. reicht seine Masterarbeit ein. Darin beklagt er unter anderem eine bewusste „Durchmischung“ der Völker Europas.

Januar 2014: Von einem „radikalnationalistischen, rassistischen Appell“ spricht ein Gutachter. Disziplinarische Vorermittlungen werden eingestellt, nachdem sich Franco A. zum Inhalt seiner Arbeit geäußert hat. So habe er beim Schreiben unter Zeitdruck gestanden.

Juli 2015: Er wird zum Berufssoldaten ernannt.

Dezember 2015: A. meldet sich in Offenbach als Asylsuchender „David Benjamin“. Er wird später einer Unterkunft im Landkreis Erding (Bayern) zugewiesen.

Februar 2016: Versetzung zum Jägerbataillon 291 in Illkirch (Frankreich).

Dezember 2016: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erkennt ihm einen subsidiären Schutzstatus zu.

3. Februar 2017: Wegen unerlaubten Waffenbesitzes wird A. in Wien vorübergehend festgenommen.

14. Februar: Das Bundeskriminalität leitet Informationen zur Doppel-Identität von A. an den Militärischen Abschirmdienst weiter.

26. April: A. wird in Hammelburg (Bayern) verhaftet. Bald darauf kommt auch sein mutmaßlicher Komplize, Mathias F., in U-Haft. Bei ihm war Munition aus Beständen der Bundeswehr gefunden worden.

30. April: Im ZDF bemängelt Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ein „Haltungsproblem“ und „Führungsschwäche“ in der Bundeswehr. Das bringt ihr in den folgenden Tagen heftige Kritik ein.

2. Mai: Das Verteidigungsministerium hat Medien zufolge Hinweise auf ein kleines rechtsextremistisches Netzwerk in der Truppe gefunden. Die Bundesanwaltschaft übernimmt die Ermittlungen.

4. Mai: Bei einem Treffen mit hohen Bundeswehrvertretern bedauert die Ministerin ihre pauschale Kritik an der Truppe, rückt aber vom Kern ihrer Äußerungen nicht ab.

9. Mai: Die Ermittler nehmen mit Maximilian T. einen weiteren Verdächtigen fest - der 27-Jährige soll bei den Anschlagsplänen geholfen haben.

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