Extremismus - Chemnitz:Jahrestag der tödlichen Messerattacke: Mahnwache und Kerzen

Chemnitz (dpa/sn) - Ein Jahr nach der tödlichen Messerattacke gegen einen 35-jährigen Deutschen in Chemnitz hat das Bündnis "Aufstehen gegen Rassismus" mit einer Mahnwache an das Verbrechen erinnert. Man wolle nicht, dass dieser Tag missbraucht werde zur Aufhetzung der Stadt durch rechte Kräfte, sagte Organisatorin Gabi Engelhardt am Montag. "Wir wollen darauf hinweisen, dass Rassismus immer noch ein Problem in der Stadt ist", betonte sie.

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Chemnitz (dpa/sn) - Ein Jahr nach der tödlichen Messerattacke gegen einen 35-jährigen Deutschen in Chemnitz hat das Bündnis "Aufstehen gegen Rassismus" mit einer Mahnwache an das Verbrechen erinnert. Man wolle nicht, dass dieser Tag missbraucht werde zur Aufhetzung der Stadt durch rechte Kräfte, sagte Organisatorin Gabi Engelhardt am Montag. "Wir wollen darauf hinweisen, dass Rassismus immer noch ein Problem in der Stadt ist", betonte sie.

Am 26. August 2018 war der 35-Jährige in der Innenstadt erstochen worden. Nach der Tat hatten rechte Demonstrationen und fremdenfeindliche Übergriffe die Stadt über Monate aufgewühlt. In der vergangenen Woche wurde ein Syrer unter anderem wegen gemeinschaftlichen Totschlags zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt; die Verteidigung hat Rechtsmittel eingelegt. Nach einem Iraker, der mutmaßlich ebenfalls an der Tat beteiligt war, wird weltweit gefahndet.

Die Familie des getöteten Daniel H. hatte im Vorfeld des Jahrestages darum gebeten, dass keine erneute Instrumentalisierung des Todes stattfindet oder in seinem Namen demonstriert wird. Deswegen nehme man es sich nicht heraus, die Mahnwache als Gedenken zu veranstalten. "Aber wir denken natürlich an ihn und seine Familie", sagte Gabi Engelhardt. An der Gedenkplatte für Daniel H. am damaligen Tatort hatten Unbekannte zum Jahrestag Kerzen aufgestellt und Blumen abgelegt.

Die Mahnwache fand neben dem Karl-Marx-Monument statt. Der Landtagsabgeordnete der Grünen, Volkmar Zschocke, erinnerte daran dass gerade dieser Ort im vorigen Jahr durch rechte Kräfte missbraucht worden sei. Daher sei es wichtig, eine große Aufmerksamkeit auf die Veranstaltungen in der Stadt wie am Wochenende mit dem Bürgerfest oder dem "Sunday of Summer" des DGB zu lenken. "Viele Menschen haben gezeigt, dass kein Platz für rassistische Aufmärsche ist", sagte Zschocke.

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