Berlin:Karliczek will über religiöses Mobbing an Schulen reden

Berlin (dpa) - Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will mit ihren Länder-Amtskollegen über ein gemeinsames Vorgehen gegen Antisemitismus und Mobbing aus religiösen Gründen an Schulen beraten. "Die zunehmenden religiös motivierten Diskriminierungen und Gewalttaten an Schulen belegen, dass wir hier gemeinsam noch mehr tun müssen", schreibt Karliczek in einem Brief an den Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz, Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke). Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

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Berlin (dpa) - Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will mit ihren Länder-Amtskollegen über ein gemeinsames Vorgehen gegen Antisemitismus und Mobbing aus religiösen Gründen an Schulen beraten. „Die zunehmenden religiös motivierten Diskriminierungen und Gewalttaten an Schulen belegen, dass wir hier gemeinsam noch mehr tun müssen“, schreibt Karliczek in einem Brief an den Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz, Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke). Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Darin betont Karliczek, sie begrüße, dass die Kultusminister eine Empfehlung zur Demokratieförderung an Schulen verabschieden wollten. „Auch wenn Schule nicht der alleinige Ort sein kann und darf, an dem demokratische Werte und Toleranz gegenüber Andersdenkenden vermittelt werden, so kommt ihr dabei doch eine zentrale Rolle zu.“ Sie wolle die Länder gerne bei ihrem Vorgehen unterstützen und das Thema bei der nächsten Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz Mitte Juni in Erfurt vertiefen. Dort ist die Bundesministerin als Gast eingeladen.

Hintergrund der Diskussion sind aktuelle Fälle aus Berlin. An einer Grundschule wurde eine Zweitklässlerin von älteren Schülern aus muslimischen Familien als Jüdin beschimpft. Ein Mitschüler soll gedroht haben, sie umzubringen, weil sie nicht an Allah glaube. In einer WhatsApp-Gruppe der Grundschüler soll sogar ein Enthauptungsvideo der Terrorgruppe IS kursiert haben. Die Bildungsverwaltung und der Schulleiter bestätigten solche Vorfälle. Nach Angaben von Experten handelt es sich nicht um Einzelfälle, sondern um ein zunehmendes Problem.

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