Berlin:CDU-Abgeordneter fordert Verbot von Neonazi-Aufmarsch

Berlin (dpa/bb) - Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner fordert ein Verbot des am 18. August in Berlin-Spandau geplanten Neonazi- Aufmarsches zum Gedenken an Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß. "Spandau ist kein Wallfahrtsort für Neonazis und darf auch keiner werden", sagte Wegner der Deutschen Presse-Agentur. Neonazis wollten Spandau durch wiederkehrende Märsche zu einem "Kristallisationspunkt" ihres sogenannten Widerstandes entwickeln. "Das dürfen wir nicht zulassen", so Wegner. "Hetze und Verherrlichung von Kriegsverbrechern haben in dem weltoffenen und toleranten Spandau nichts zu suchen."

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Berlin (dpa/bb) - Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner fordert ein Verbot des am 18. August in Berlin-Spandau geplanten Neonazi- Aufmarsches zum Gedenken an Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß. „Spandau ist kein Wallfahrtsort für Neonazis und darf auch keiner werden“, sagte Wegner der Deutschen Presse-Agentur. Neonazis wollten Spandau durch wiederkehrende Märsche zu einem „Kristallisationspunkt“ ihres sogenannten Widerstandes entwickeln. „Das dürfen wir nicht zulassen“, so Wegner. „Hetze und Verherrlichung von Kriegsverbrechern haben in dem weltoffenen und toleranten Spandau nichts zu suchen.“

Der Spandauer Abgeordnete bat Innensenator Andreas Geisel (SPD) in einem Brief, ein dauerhaftes Verbot von Rudolf-Heß-Märschen zu prüfen und durchzusetzen. Laut Berliner Verfassung könne sich auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit nicht berufen, wer die Grundrechte angreife und totalitäre Ziele verfolge. Zudem verwies Wegner auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes von 2009, mit der das Verbot von Heß-Aufmärschen im bayerischen Kreis Wunsiedel für rechtens erklärt wurde. Hier befand sich sein Grab.

Heß war bis zu seinem Tode 1987 im Kriegsverbrechergefängnis der Alliierten in Berlin-Spandau inhaftiert. Anlässlich seines 30. Todestages wollten bereits im Vorjahr hunderte Neonazis durch Spandau ziehen, waren jedoch von Gegendemonstranten gestoppt worden. In diesem Jahr ist erneut eine Demonstration geplant. Ein breites Bündnis organisiert als Gegenveranstaltung ein „Fest der Demokratie“.

Auch 2017 gab es eine Debatte über ein Heß-Demo-Verbot. Geisel hatte dies prüfen lassen und konstatiert: Die freiheitlich-demokratische Grundordnung gelte „leider auch für Arschlöcher“.

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