EU:Obama wirbt für Londons Verbleib in der EU

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London ist für Obama dieses Mal kein leichtes Pflaster, kommt er doch wenige Wochen vor dem Referendum über einen EU-Verbleib Großbritanniens. (Foto: Hannah Mckay)

London (dpa) - US-Präsident Barack Obama ist zum Auftakt seines Großbritannien-Besuchs mit Queen Elizabeth II. zusammengetroffen. Die Königin, die erst am Vortag ihren 90. Geburtstag feierte, empfing ihn und seine Frau Michelle zu einem "privaten Lunch" auf Schloss Windsor.

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London (dpa) - US-Präsident Barack Obama ist zum Auftakt seines Großbritannien-Besuchs mit Queen Elizabeth II. zusammengetroffen. Die Königin, die erst am Vortag ihren 90. Geburtstag feierte, empfing ihn und seine Frau Michelle zu einem „privaten Lunch“ auf Schloss Windsor.

Obama will der weltweit ältesten Monarchin auch nachträglich gratulieren. Bereits zuvor hatte Obama eine wichtige Botschaft seiner Visite verkündet: Er rief die Briten im Klartext auf, beim Referendum im Juni für den Verbleib in der EU zu votieren. Das heiße Eisen „Brexit“ dürfte auch beim Gespräch mit Premierminister David Cameron im Mittelpunkt stehen.

„Lassen Sie mich das als Ihr Freund sagen, die EU macht Großbritannien noch bedeutender“, überschrieb Obama einen Gastbeitrag in der britischen Zeitung „The Daily Telegraph“. Er hob darin insbesondere die wirtschaftlichen Vorteile Großbritanniens als EU-Mitglied hervor sowie die Bedeutung der Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen.

„Brexit“-Befürworter wie der Londoner Bürgermeister Boris Johnson hatten Obama vor seinem Besuch gewarnt: Sollte der US-Präsident für einen Verbleib in der EU werben, wäre das „nackte Heuchelei“, so Johnson - die USA würden niemals Souveränitätsrechte abgeben.

Die Briten müssen am 23. Juni per Volksabstimmung entscheiden, ob sie in der EU bleiben oder austreten wollen. Der Ausgang gilt als offen, die Briten sind in der Frage tief gespalten, ebenso die Regierung und das Parlament. Cameron selbst kämpft für den Verbleib.

Obamas Äußerungen zum Referendum gelten als heikel. Einerseits will er Farbe bekennen, andererseits sollte er sich als Gast zurückhalten und sich um Neutralität bemühen. Daher betont Washington immer wieder, die Entscheidung sei Sache der Briten.  

Für den Abend haben Prinz William und seine Frau Kate die Obamas zu einem Dinner im Kensington Palast geladen. Auch Prinz Harry nimmt daran teil. Obama bleibt bis Sonntag in London und fliegt dann nach Hannover, wo er Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft.

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