Die birmanische Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi ist am Mittwochabend in Genf eingetroffen, der ersten Station ihrer ersten Europareise seit 24 Jahren. Suu Kyi, die viele Jahre wegen ihrer Opposition zur Militärjunta ihres Landes unter Hausarrest verbrachte, winkte und lächelte, als sie am späten Abend aus dem Flugzeug stieg.
Die Friedensnobelpreisträgerin will am Donnerstagvormittag auf einer Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf über Gewerkschaften und Zwangsarbeit in ihrer Heimat sprechen. Später will Suu Kyi weiter nach Bern reisen, um Außenminister Didier Burkhalter und Präsidentin Eveline Widmer-Schlumpf zu treffen.
Am Samstag will sie dann in Oslo die Dankesrede für den ihr 1991 verliehenen Friedensnobelpreis halten. Weitere Stationen ihrer mehr als zweiwöchigen Reise sind Großbritannien, wo sie studierte und ihre Familie gründete, sowie Dublin und Paris. Es ist ihre erste Europareise seit 1988, als Suu Kyi sich im Zuge der Demokratiebewegung gegen die Militärjunta in Birma engagierte.