Donald Trump ist bei seiner ersten Auslandsreise als US-Präsident mit seiner Frau Melania in Saudi-Arabien gelandet.
Die Präsidentenmaschine Air Force One setzt gegen 8.45 Uhr (MESZ) auf dem König-Khalid-Flughafen in Riad auf. Empfangen werden sie von König Salman.
Dabei schüttelt der Monarch des ultrakonservativen Königreichs Melania auch die Hand - was für viele strenggläubige Muslime in Saudi-Arabien ein anstößiges Verhalten sein dürfte. Die First Lady trägt zudem kein Kopftuch.
Als Michelle Obama 2015 bei einem Besuch in Riad offenes Haar trug, hatte Trump dies noch als Beleidigung gewertet. Saudischen Frauen ist es in dem Königreich untersagt, ohne Kopftuch auf die Straße zu gehen.
Trump ist der einzige Präsident in der Geschichte der USA, der Saudi-Arabien oder irgendein anderes mehrheitlich muslimisches Land zu seinem ersten Auslandsstopp im Amt gemacht hat.
Die königliche Reiterstaffel begleitet die Limousine des US-Präsidenten auf dem Weg vom Flughafen zum Königspalast. Die prominent besetzte Wirtschaftsdelegation, die mit Donald Trump nach Saudi-Arabien gereist ist, wird weniger pompös zum Höhepunkt des Tages gebracht.
Trumps Besuch soll Respekt für die Region zeigen, nachdem er monatelang mit scharfer antimuslimischer Rhetorik Wahlkampf gemacht hatte.
Im Königspalast erhielt Trump später von dem Monarchen die höchste Medaille des Königreichs als Auszeichnung für seine Versuche, die Beziehungen beider Länder weiter zu vertiefen.
Auch Tochter Ivanka Trump und ihr Ehemann Jared Kushner sind in Riad dabei.
Ebenfalls in Riad vor Ort: US-Chefstratege Steve Bannon (links) und US-Wirtschaftsberater Gary Cohn, dessen skeptischer Gesichtsausdruck angesichts eines sich anbahnenden Multi-Milliarden-Dollar-Geschäfts deplatziert wirkt.
Einen erfreuteren Eindruck macht Marillyn Hewson, Präsidentin und CEO des US-amerikanischen Rüstungskonzerns Lockheed Martin. Denn in Riad einigen sich die USA und Saudi-Arabien auf ein Rüstungsgeschäft in Höhe von insgesamt 110 Milliarden Dollar. Über einen Zeitraum von zehn Jahren soll Saudi-Arabien sogar Waffen im Wert von etwa 350 Milliarden Dollar aus den USA kaufen.
Donald Trump scheint glücklich mit dem Deal zu sein - genau wie der stellvertretende saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, der gleichzeitig Verteidigungsminister des Landes ist.
Entsprechend positiv fällt Trumps Bilanz des ersten Besuchstags aus: "Das war ein riesiger Tag. Riesige Investitionen in die Vereinigten Staaten. Hunderte Milliarden Dollar Investitionen in die Vereinigten Staaten und Jobs, Jobs, Jobs", sagte er nach Angaben von mitreisenden Journalisten.
Am Abend steht für Melania und Donald Trump noch ein Dinner mit der saudischen Königsfamilie auf dem Programm. Am Sonntag will der US-Präsident in Riad eine Rede halten und Dutzende Staatschefs muslimisch geprägter Länder treffen.