Erika Steinbach, die Chefin des Bundes der Vertriebenen und Sprecherin für Menschenrechtspolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sorgt mit einem Hitler-Putin-Vergleich für Aufregung. Auf Twitter kommentierte sie ein Bild, auf dem neben den Diktatoren Adolf Hitler und Josef Stalin auch der grafisch in gleicher Weise dargestellte russische Präsident Wladimir Putin zu sehen ist, mit eindeutigen Worten:
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Steinbach zieht damit eine direkte Linie vom Verantwortlichen des Holocausts und dem Begründer des brutalen Stalinismus, die beide für Millionen von Toten verantwortlich sind, zum heutigen Staatschef Russlands. Auf Twitter ist Steinbach bereits heftiger Kritik ausgesetzt. Ein "DrJ" erklärt, der Tweet sei zwar mutig, "aber das geht zu weit". Ein Nutzer namens Holger Hummel wirft Steinbach vor, den Überlebenden des Holocaust "mit Vorliebe mitten ins Gesicht" zu treten. "Der Weisse Dorsch" erklärt: "Hitler mit Stalin mit Putin zu vergleichen... kommen sie Frau Steinbach, so irre sind nicht mal sie..."
Steinbach sorgt auf Twitter immer wieder für Irritationen, wenn es um die deutsche Nazi-Vergangenheit geht. Anfang 2012 erklärte sie die Nationalsozialisten zu einer linken Kraft: "Die NAZIS waren eine linke Partei. Vergessen? NationalSOZIALISTISCHE deutsche ARBEITERPARTEI...", schrieb sie. Dieser Ansicht widersprach der Historiker Heinrich August Winkler damals energisch: Die NSDAP "war das organisierte und extremste Nein zu allem, wofür linke Parteien standen. Rechter kann man gar nicht stehen."
Gerne setzte Steinbach die Verbrechen des Hitlerregimes mit Millionen ermordeter Juden, Sinti und Roma, von Homosexuellen und Behinderten mit denen von Stalin gleich: "Für alle nochmals: Hitler und Stalin waren beide Verbrecher und ihre Systeme auch", twitterte sie.
Die Kritik an ihrem aktuellen Hitler/Stalin/Putin-Tweet kontert Steinbach mit dem Verweis auf die "Zahl der ermordeten Journalisten" in Russland. Auf die Kritik, dass der Tweet beleidigend sei, reagierte sie mit Zynismus: "Wer mag das wohl sein? Stalin und Hitler sind doch zum Glück tot. Bleibt nur Putin, der sich beleidigt fühlen kann. Twittert er?", fragt sie.