Einwanderung:Deutscher Pass am besten nur für Gesunde

Lesezeit: 4 min

Sawsan Mahmood schuftet bis in die Nacht für die Familie. (Foto: Friedrich Bungert)

Das neue Staatsangehörigkeitsrecht soll Einbürgerungen erleichtern - aber nicht für alle. Wer krank ist oder Angehörige pflegt, hat Pech gehabt.

Von Constanze von Bullion, Berlin

Dazugehören. Nicht auffallen. Heimat finden. Klingt gut. Wäre da nicht diese Wirklichkeit. Im Schuhgeschäft zum Beispiel kämpft Sawsan Mahmood sich jetzt durch die Regale, vergleicht Stiefel, steckt sie ihrem Sohn an den Fuß. Aymen ist 14, er braucht Winterschuhe, er braucht auch eine frische Windel, und seine Mutter könnte etwas Schuhberatung gebrauchen. Der Junge beginnt jetzt zu weinen und laut zu rufen, steigt aus dem Rollstuhl aus, läuft los. Ein Verkäufer sieht die beiden, sieht wieder weg. Die Mutter zuckt die Schultern. Sie kennt das schon, umschifft zu werden.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMenschen ohne Pass
:"Du gehörst nicht dazu"

Immer mehr Menschen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit leben in Deutschland - daran ändern auch die Reformpläne zum Einbürgerungsrecht wenig. Was es bedeutet, staatenlos zu sein.

Von Jan Bielicki

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: