Geschichte:Als Europa den Eisernen Vorhang überwand

Mehrere Ereignisse beschleunigten 1989 die friedlichen Revolutionen in Osteuropa - eines davon war das Paneuropäische Picknick. Ein Rückblick in Bildern.

Von Oliver Das Gupta

1 / 8
(Foto: dpa)

Es war ein symbolischer Impuls auf die Ereignisse, die Europa in den folgenden Monaten völlig verändern sollten. Der damalige ungarische Außenminister Gyula Horn (re.) und sein österreichischer Amtskollege Alois Mock (li.) durchtrennen am 27. Juni 1989 an der gemeinsamen Grenze den Zaun. Dieser Akt zur Überwindung des Eisernen Vorhangs lieferte die Vorlage zu einer zweiten Aktion an der Grenze.

2 / 8
(Foto: AFP)

Wenige Wochen später, am 19. August 1989, kam es zu einer weiteren noch viel folgenreicheren Veranstaltung. Ungarische Oppositionelle riefen auf zu einem "Paneuropäischen Picknick". Ungarn und Österreicher sollten sich im Grenzbereich zusammenfinden, gemeinsam essen, trinken und miteinander reden.

3 / 8
(Foto: REUTERS)

Die Schirmherrschaft übernahm der Chef der Paneuropa-Bewegung, der durch seine Familiengeschichte mit beiden Ländern verbunden war: Der CSU-Europapolitiker Otto von Habsburg (1912-2011). Die Überwindung der Spaltung Europas war ein Lebenstraum für den Sohn des letzten österreichischen Kaisers und ungarischen Königs (hier ein SZ-Interview). Im Bild: Habsburg mit Ehefrau Regina im Jahre 2001.

4 / 8
(Foto: AFP)

Auf Einladungen zu dem Picknick riefen die Veranstalter die Gäste dazu auf, den Grenzzaun eigenhändig einzureißen. Tatsächlich war mit den Behörden vereinbart, dass die Grenze für ein paar Stunden geöffnet sein würde.

5 / 8
(Foto: Ungarisches Tourismusamt/dpa)

Das Paneuropäische Picknick war für viele DDR-Bürger das Signal, in den Westen "rüberzumachen". Diese Wirkung überraschte auch die Initiatioren: Man habe "nicht erwartet, dass es die größte Flüchtlingswelle seit dem Bau der Berliner Mauer auslöst", sagte Walburga Habsburg Douglas, die stellvertretend für ihren Vater Otto damals vor Ort zu den Anwesenden sprach. (Hier ein Interview mit ihr).

6 / 8
(Foto: dpa)

Am Folgetag trafen schon die ersten über Ungarn geflohenen DDR-Bürger im Zentralen Aufnahmelager des Landes Hessen in Gießen ein.

7 / 8
(Foto: REUTERS)

In den Folgewochen strömten immer mehr Ostdeutsche via Ungarn in den Westen (im Bild feiernde Männer an der Grenze bei Hegyeshalom im September 1989). Danach ging es Schlag auf Schlag: Besondere Marksteine sind das Drama in der bundesdeutschen Botschaft in Prag, Großdemonstrationen wie in Berlin und Leipzig und der erzwungene Rücktritt des DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker.

8 / 8
(Foto: Wolfgang Kumm/dpa)

Die Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989 beendete diese Massenflucht schließlich. Weniger als ein Jahr später war die deutsche Teilung überwunden. Im Bild: Silvester 1989 am Brandenburger Tor.

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: