Es ist der 11. März vergangenen Jahres, das Virus hat das Land längst im Griff, als die Kanzlerin in der Bundespressekonferenz nach ihrem Verhältnis zu Gesundheitsminister Jens Spahn gefragt wird, der neben ihr sitzt. Sie sagt: "Wir arbeiten im Kabinett immer super zusammen, und jetzt natürlich noch sehr viel intensiver." Mit "jetzt" meint Angela Merkel die Tatsache, dass die Corona-Pandemie das Mittelgewichtsressort Gesundheit seit einiger Zeit ins Zentrum der politischen Aufmerksamkeit gerückt hat - schneller, als ein Referent der Kassenärztlichen Bundesvereinigung "morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich" sagen kann. Spahn kann das nur Recht sein, er war noch nie der Typ Politiker, der mit Aufmerksamkeit nichts anzufangen wüsste. Gefühlt ist er fast schon mal Bundesverteidigungsminister gewesen. Dann wurde doch nichts draus, jetzt aber führt er in Sachen Pandemie das Kommando, immerhin.
Spahn und Merkel:Stress mit dem Hochgelobten
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Die Bundeskanzlerin hat die Teststrategie des Gesundheitsministers gestoppt. Über ein ungleiches Paar, das sich nicht zum ersten Mal das Leben schwer macht.
Von Henrike Roßbach, Berlin
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