Geschichte der Quarantäne:"Morgens krank, abends tot"

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Die hochansteckende Pest, auch "schwarzer Tod" genannt, raffte von 1347 an wohl ein Viertel der Europäer dahin. (Foto: Kuma Kum /Unsplash)

Die Ausbreitung des Coronavirus zeigt: Moderne Gesellschaften tun sich schwer, eine Quarantäne zu verhängen. Der Versuch, ansteckende Kranke zu isolieren, ist Jahrtausende alt - und war in der Umsetzung oft sehr grausam.

Von SZ Autoren

"So viel Hässlichkeit": Die Leprakolonie

Die Strafe für Isolde sollte schlimmer sein als der Tod auf dem Scheiterhaufen, den König Marc ihr zunächst zugedacht hatte. Wer ihr Gesicht sehe, heißt es in dem um 1190 entstandenen hochmittelalterlichen Versepos "Tristan und Isolde", der "müßte gar ein böses Herz haben, wenn er nicht Mitleid mit ihr fühlte". Die Königsgattin Isolde, des Ehebruchs bezichtigt, soll in die Leprakolonie verbannt werden, "noch nie habt ihr so viel Häßlichkeit, Buckligkeit und Entstellung gesehen". Gerade noch rechtzeitig rettet Ritter Tristan sie aus der Gewalt der Aussätzigen.

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