Prantls Blick:Corona: Der Ausnahmezustand ist zu Ende, der Aufatmen-Zustand beginnt

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Gelbe Schilder mit dem Hinweis "Mund und Nase bedecken" begleiteten die Deutschen fast drei Jahre lang. (Foto: Tobias Hase/dpa)

Warum man das Aufatmen, das Diskutieren und Streiten wieder lernen muss. Es geht um die Gesundheit des gesellschaftlichen Lebens.

Von Heribert Prantl

Diese Kolumne handelt vom Aufatmen. Sie handelt vom Aufatmen nach fast drei Jahren im unerklärten Ausnahmezustand. Mit dem Ende der Corona-Maskenpflicht im Nah- und im Fernverkehr ist nach dem irrwitzig langen Ausnahmezustand ein Aufatmenzustand erreicht. Die Gesichtsmaske war das Symbol des Ausnahmezustands; Corona nahm den Infizierten die Luft. Aber auch der Schutz vor dem Virus beeinträchtigte das Atemholen. Der kollektive Ausdruck dafür war die Atemmaske, ein Stück Stoff, welches das Atmen mühsam macht, das Reden erschwert, die Mimik verdeckt und die Verständigung behindert. Der Mundschutz war textile Infektionsverhinderung, sein Subtext war Kommunikationsbehinderung. Die Maske stand nicht nur für mitmenschliche Verantwortung, eine Ansteckung möglichst zu verhindern. Sie stand auch für eine nicht gelingende Kommunikation in der alltäglichen Begegnung, sie stand für eine nicht gelingende Diskussion in der Gesellschaft, in der Politik und zwischen den Wissenschaften.

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