Corona-Impfung:Große Skepsis

Ein Labortechniker extrahiert einen Teil eines sich in der Entwicklung befindlichen, möglichen Covid-19-Impfstoffs während eines Tests im Chula Vaccine Research Center, das von der Chulalongkorn-Universität betrieben wird. (Foto: dpa)

Wer Menschen fürs Impfen gewinnen will, braucht ihr Ver­trau­­en.

Kommentar von Kristiana Ludwig

Zu den größten Veränderungen der Gesellschaft durch die Pandemie gehört, wie spürbar die Bedeutung von Forschung für den Alltag jedes Einzelnen geworden ist. Die ganze Welt diskutiert über Schmierinfektionen, Aerosole und Herdenimmunität. Zugleich wurden wissenschaftliche Erkenntnisse in den vergangenen Monaten immer wieder überholt, korrigiert, bezweifelt. Was in normalen Zeiten nur eine kleine Fachöffentlichkeit interessiert, bestimmt jetzt die täglichen Nachrichten. Das hat Folgen.

Weil es gegen die neue Krankheit Covid-19 einen Impfstoff braucht, ist auch dessen Entwicklung zu einer öffentlichen Angelegenheit geworden. Dies hat in den vergangenen Monaten allerdings nicht zu mehr Zutrauen zu Impfungen, sondern zu mehr Skepsis geführt. Immer mehr Menschen in Europa fürchten Nebenwirkungen eines gerade entwickelten Medikaments. Sie sorgen sich, hier könnte Sicherheit zu Unsicherheit werden.

Nach wie vor allerdings kann nur eine Impfung die Welt aus der Corona-Krise holen. Es ist entscheidend, dass Menschen bereit sind, die Impfung zu nutzen. Neue Medikamente durchlaufen einen Zulassungsprozess, sie müssen getestet und für sicher befunden werden, bevor Ärzte sie verabreichen dürfen. Über diesen Prozess muss man aufklären - damit Vertrauen entstehen kann.

© SZ vom 13.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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