"Die Devise lautet: Impfen, Impfen, Impfen": So fasst Bundeskanzlerin Angela Merkel das neue Beschlusspapier zu Coronavirus-Impfungen zusammen, das sie mit den Ministerpräsidenten in einer Telefonkonferenz besprochen hat. Zentrales Thema war die Einbeziehung der Hausärzte in die Impfkampagne. Die Ergebnisse des Impfgipfels im Überblick:
Welche Länder bekommen zusätzlichen Impfstoff?
Deutschland soll bis Ende März zusätzliche Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer bekommen, die der EU zugesagt wurden. Sie sollen Merkel zufolge an Bundesländer verteilt werden, die wegen ihrer Grenznähe besonders hohe Infektionszahlen haben oder einen hohen Anteil von Virusmutationen verzeichnen. Profitieren werden davon das Saarland, Rheinland-Pfalz, Bayern, Sachsen und Thüringen.
Ab wann impfen Hausarztpraxen bundesweit?
Die Hausärzte in Deutschland sollen unmittelbar nach Ostern routinemäßig in die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus einsteigen.
Allerdings stehen in der ersten Woche dafür nur etwa eine Million Dosen zur Verfügung - also, Merkel zufolge, etwa 20 Dosen pro Praxis. In den darauffolgenden Wochen erhalten dann die Praxen der Vorhersage zufolge zunehmend mehr Impfstoff: Die Impfzentren sollten künftig verlässlich 2,25 Millionen Dosen pro Woche bekommen - die darüber hinaus gehende verfügbare Menge werde dann an die Arztpraxen gehen. In der letzten Aprilwoche sollen schon fast 3,2 Millionen Impfdosen an Hausarztpraxen gehen.
Vorgesehen ist die Möglichkeit für einzelne Bundesländer, bis zum kommenden Montag zu erklären, sich daran nicht zu beteiligen.
Wie entscheiden die Hausärzte, wen sie impfen?
Die Hausärzte sollen sich an die Impfverordnung halten und bei der geltenden Priorisierung mit der Konzentration auf Ältere und Vorerkrankte bleiben. "Sie kann aber flexibel angewendet werden", so die Bundeskanzlerin. Damit gemeint seien etwa Fälle, in denen Patienten Termine kurzfristig absagen, aber Impfstoffdosen schon angebrochen seien. Sie habe tiefes Vertrauen darin, dass die Hausärzte wüssten, wer die Impfung am dringendsten benötige. Bund und Länder seien sich einig, "dass der Dokumentationsaufwand so gering wie möglich gehalten werden soll".
Bleibt es beim bisherigen Zeitplan?
Trotz Lieferschwierigkeiten und trotz des kurzfristigen Aussetzens von Impfungen mit dem Astra-Zeneca-Vakzin bleibt die Kanzlerin bei ihrer früheren Prognose, dass jedem Bundesbürger bis Ende des Sommers ein Impfangebot gemacht werden kann.
Bleibt es bei den bisherigen Corona-Maßnahmen?
Bund und Länder hatten zuletzt eine "Notbremse" für die langsamen Öffnungsschritte vereinbart, die ab einer Inzidenz von über 100 greift. "Wir werden leider auch von dieser Notbremse Gebrauch machen müssen", so die Bundeskanzlerin. Sie hätte sich gewünscht, dass dies nicht nötig werde. "Aber das wird nicht möglich sein."
Am Montag treffen sich Merkel und die Ministerpräsidenten erneut, um über das weitere Vorgehen im Kampf gegen das Coronavirus zu beraten.