CDU Nordrhein-Westfalen:Röttgen gegen Laschet - der Minister will's wissen

Lesezeit: 1 min

Nun herrscht Klarheit: Nach SZ-Informationen will Bundesumweltminister Röttgen in einer Kampfabstimmung gegen Armin Laschet Chef der Landes-CDU werden.

Macht er es? Macht er es nicht? Wochenlang rätselte die Politik, ob Bundesumweltminister Norbert Röttgen, 45, zum großen Sprung ansetzt.

Die 160.000 Mitglieder der CDU in Nordrhein-Westfalen müssen sich nun entscheiden: Soll der neue Vorstizende Norbert Röttgen (links) oder Armin Laschet heißen? (Foto: dpa)

Jetzt steht fest: Er springt. Röttgen wird für den CDU-Vorsitz in Nordrhein-Westfalen kandidieren. Wie die Süddeutsche Zeitung am Montagabend aus Parteikreisen erfuhr, informierte der Christdemokrat telefonisch sowohl den bisherigen Landesvorsitzenden Jürgen Rüttgers als auch gegen 18 Uhr seinen Kontrahenten Armin Laschet , 49. Außerdem hat Röttgen einen Brief an alle Entscheidungsträger der Landes-CDU geschickt. Am Mittwoch will er sich in Düsseldorf offiziell zu seiner Kandidatur äußern.

Es kommt zum Duell: Der Mann aus dem Bund, zuletzt als eine Art Anti-Atom-Minister aufgefallen, gegen den Regionalhelden, der als Integrationsminister für neue Zeichen in NRW gesorgt hatte.

Nun plant die Partei mehrere Regionalkonferenzen, bei denen sowohl Röttgen als auch Laschet auftreten sollen. Nach diesen Konferenzen können die 160.000 Mitglieder der CDU in Nordrhein-Westfalen entscheiden, wer ihre Partei führen soll. Röttgen tritt auch gegen eine breite Front nordrhein-westfälischer Landespolitiker an.

Bisher haben sich der CDU-Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, Karl-Josef Laumann, und auch Landes-Generalsekretär Andreas Krautscheid für Laschet ausgesprochen.

Der Mann war bis zur Landtagswahl im Mai 2010 nordrhein-westfälischer Integrationsminister. Nach dem Machtverlust der CDU hatte er sich um den Fraktionsvorsitz im Landtag bemüht, war hier aber gegen Laumann knapp unterlegen.

Nun kann sich Laschet eine erneute Niederlage nicht leisten. Doch sein Widersacher Röttgen mag in der Partei-Kamarilla an Rhein und Ruhr nicht verankert sein - in Berlin hat er starke Fürsprecher. Bundeskanzlerin Angela Merkel hielt immer viel von dem denkwendigen Politiker, der für Erneuerung und Reformen steht. Zwischen 2005 und 2009 war er Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Einen Lapsus legte Röttgen hin, als er glaubte, zustätzlich zum angestrebten Job als Hauptgeschäftsführer der Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) könne er sein Bundestagsmandat behalten. Mit dieser Auffassung stand er ziemlich allein da, folglich zog er seine Bewerbung für den BDI-Posten am Ende zutück.

Der Jurist strebte fortan die Karriere in der Politik an. Die soll in seinem Heimatland Nordrhein-Westfalen keinen Dämpfer erleiden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: