Bundesverteidigungsminister:Pistorius offen für Veteranentag

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Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zeigt bei der Eröffnung der 6. Invictus Games den Daumen nach oben. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Die Idee eines Veteranentages ist nicht neu. Anlässlich der Invictus Games nimmt sie wieder an Fahrt auf. Auch der Bundesverteidigungsminister zeigt sich offen.

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Berlin (dpa) - Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat sich für die Einführung eines Veteranentags ausgesprochen. „Ich finde, das ist eine gute Idee. Ich zeige mich da absolut offen für“, sagte der SPD-Politiker dem Nachrichtenportal „ZDFheute.de“ in der Nacht zu Sonntag. Da es sich um die Bundeswehr handele, also um eine Parlamentsarmee, sollte die Initiative dafür zwar vom Bundestag ausgehen. Aber er könne sich vorstellen, „wenn man das richtig macht, ist das eine richtig gute Idee“. Der Deutsche Bundeswehrverband hatte die Idee eines jährlichen Veteranentages wiederholt ins Gespräch gebracht.

Am Samstag hatte die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, sich ebenfalls für die Idee stark gemacht. „Ich setze darauf, dass diese Debatte auch während der Invictus Games an Fahrt gewinnt und werde dafür werben“, sagte sie der „Rheinischen Post“ und dem Bonner „General-Anzeiger“ (Samstag) anlässlich des internationalen Sportfestivals Invictus Games für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten in Düsseldorf. Der Bundeswehrverband hatte als einen ersten Termin für einen jährlichen Veteranentag den 9. oder 16. September dieses Jahres vorgeschlagen. Dabei handelt es sich um den Beginn und Abschluss der Invictus Games.

Als Veteranin oder Veteran der Bundeswehr gilt, wer als Soldatin oder Soldat der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist. Damit sind fast alle derzeitigen und ehemaligen Bundeswehrangehörigen Veteranen.

Die Idee eines Veteranentags hatte bereits 2012 der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) ins Spiel gebracht. Er sprach sich nun in „ZDFheute.de“ dafür aus, den Veteranenbegriff eng zu fassen. „Wenn alle ehemaligen Soldaten geehrt werden sollen, wird der Veteranenbegriff entwertet. Dann wäre ich gegen einen solchen besonderen Tag. Dazu gibt es den Tag der Bundeswehr.“

Linken-Chef Martin Schirdewan wandte sich gegen die Einführung eines solchen Tages und bezeichnete die Idee als völlig aus der Zeit gefallen. Sie treibe Militarisierung und Kriegsverherrlichung voran.

Pistorius kritisierte zudem zunehmende Hasskommentare in den sozialen Netzwerken gegenüber Soldaten und Veteranen als „schwer zu ertragen“. Man müsse sich fragen, woher der Hass komme. „Noch dazu gegen Menschen, die sich im Dienst für Deutschland verletzt haben.“

© dpa-infocom, dpa:230910-99-139516/2

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