Familie:Wann ist ein Vater ein Vater?

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Der Vater eines Kindes zieht wegen einer Vaterschaftsanfechtung vor das Bundesverfassungsgericht. (Foto: Jan Woitas/DPA)

Torsten Emmling darf seinen Sohn nur alle zwei Wochen sehen. Die gesetzliche Vaterschaft hat ein anderer Mann. Nun prüft das Bundesverfassungsgericht, ob biologische Papas mehr Rechte haben sollten.

Von Wolfgang Janisch, Karlsruhe

Victor spricht noch nicht sonderlich gut für einen Dreijährigen, aber für ein Wort hat er gleich eine doppelte Verwendung. Wenn er Torsten Emmling trifft, alle 14 Tage am Freitag, dann lacht er, stürmt auf ihn zu und ruft "Papa". Wenn er wieder zu Hause ist bei der Mutter, dann hat er für ihren Lebensgefährten auch nur dieses Wort: Papa. So jedenfalls erzählt es Torsten Emmling (Namen von Vater und Sohn geändert) am Telefon - und klingt ein wenig traurig dabei. Denn Victors Vater ist, rechtlich gesehen, nicht er, sondern Papa II. Trotzdem hat der kleine Victor recht, wenn er auch den Freitagnachmittagsvater Papa nennt: Emmling ist sein leiblicher Vater.

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