Bundespräsident - Gera:Steinmeier ermuntert zu Diskussion außerhalb sozialer Medien

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spaziert durch die Innenstadt Geras. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Gera (dpa/th) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu einer neuen, von Respekt geprägten Diskussionskultur aufgerufen. Es müsse wieder eingeübt werden, unterschiedliche Meinungen auszuhalten, sagte er am Montag nach einem Gespräch mit Bürgern in Gera. "Das geht, wenn man am Tisch sitzt, besser als offenbar über Facebook, Instagram oder Twitter oder andere soziale Medien. Dem anderen ins Gesicht zu schauen, verändert auch die Sprache." Er widersprach entschieden dem Vorwurf, Bürger könnten ihre Meinung nicht mehr frei kundtun. "Die Wahrheit ist: Wer seine Meinung äußert, muss gegebenenfalls auch mit Widerspruch leben und Widerspruch ertragen können."

Steinmeier hatte am Montag in einem Geraer Café mit 15 Einwohnern mehr als zwei Stunden über aktuelle Probleme in der Stadt gesprochen. Großen Raum nahm dabei das Thema Bildung und Ausbildung ein, bei dem die Teilnehmer Lehrermangel und häufigen Unterrichtsausfall kritisierten. Steinmeier beklagte, dass viele Eltern zu sehr auf ein Studium für ihre Kinder fixiert seien und mahnte mehr Wertschätzung für Ausbildungen in Industrie und Handwerk an. "Das Pensum kann es mit jedem Bachelor-Studium aufnehmen", betonte das Staatsoberhaupt.

Seit August 2018 hat Steinmeier an acht verschiedenen Orten seine Kaffeetafel ausgebreitet, um mit Bürgern ins Gespräch zu kommen - bei der neunten Auflage machte er mit dem Format nun erstmals in Thüringen Station. Es war zugleich sein erster offizieller Besuch in Gera und der siebte als Bundespräsident in Thüringen.

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