Bremen:Verkehrssenatorin: Autofahren noch zu einfach und attraktiv

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Maike Schaefer (Bündnis 90/Die Grünen) gibt ein Interview. (Foto: Carmen Jaspersen/dpa/Archivbild)

Die neue Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bremens Senatorin Maike Schaefer (Grüne), will die Verkehrswende zum Schwerpunkthema zwischen Bundesländern...

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Bremen (dpa) - Die neue Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bremens Senatorin Maike Schaefer (Grüne), will die Verkehrswende zum Schwerpunkthema zwischen Bundesländern und Bund machen. Das Thema sei sehr vielschichtig, betreffe alle Menschen, Städte und ländliche Regionen, Umweltfragen und Sicherheitsaspekte und auch Art und Anteil der Verkehrsträger. „Autofahren ist in Deutschland noch zu einfach und attraktiv. Wir müssen den Menschen alternative Angebote machen, die attraktiver als das Auto sind“, sagte Schaefer, die am 1. Januar für zwei Jahre als erste Grünen-Politikerin den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz übernimmt.

Ein Aspekt sei es, die Innenstädte autofreier zu gestalten. Dazu gehöre etwa eine intelligente Parkraumbewirtschaftung. „Wenn Parken am Straßenrand teurer als in Parkhäusern ist, dann werden weniger Pkws im öffentlichen Raum stehen. Dafür braucht es auch eine ausreichende Zahl von Parkhäusern in Stadtzentren.“ Bremen bezeichnete Schaefer als „eine Art Reallabor“. So würden in der Hansestadt etwa Park&Ride-Systeme ausgebaut, also Systeme, bei denen Autofahrer ihre Fahrzeuge auf eigens dafür geschaffenen Parkplätzen abstellen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiterfahren. Außerdem werde der Rückbau wichtiger Innenstadtstraßen vorangetrieben, Fahrradstraßen würden angelegt.

„All das muss einhergehen mit einer Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs“, sagte Schaefer. Wenn Taktzeiten verändert werden sollten, seien mehr Fahrzeuge nötig. „Und dann muss man über Förderprogramme sprechen, denn es kann nicht sein, dass die Attraktivität des ÖPNV allein vom Geldbeutel der Kommunen abhängt.“ Vor allem auf dem Land müsse die Situation verbessert werden. Wer nur zweimal am Tag eine Busverbindung habe, nehme als Pendler natürlich das Auto. „Ich glaube, beim ÖPNV muss man insbesondere im ländlichen Raum Jahrzehnte wieder aufholen. Vor allem in den 1980er Jahren wurden viele Verbindungen gestrichen und ausgedünnt“, sagte Schaefer.

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