Geblieben sei die Angst, sagt Omar. Die Angst vor dem Wald. "Ich hab´ ein ganz komisches Gefühl, wenn ich einen sehe." Tage habe er in diesem Sommer im Unterholz verbracht. Und genau so viele Nächte. "Zu schlafen war da unmöglich", meint Omars Bruder Mohammed. "So viele Tiere, die wir gar nicht kannten." Andere Geflüchtete an der Grenze zwischen Weißrussland und Polen hätten sogar von Wölfen berichtet. Tatsächlich gehören die Wälder in dieser Gegend zu den wildesten Europas. "Wir können nicht glauben, dass wir das geschafft haben", sagt Omar und grinst. Als ihr Vater erfahren habe, dass sie schließlich in Deutschland angekommen seien, habe er ein Video geschickt. Darauf tanze er ganz wild, erzählt Omar. Zeigen mag er es aber nicht, "das ist uns echt peinlich."
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Die Brüder Omar und Mohammed schlugen sich an die weißrussisch-polnische Grenze durch - wie Tausende ihrer Landsleute aus dem Irak. Anders als die meisten schafften sie es nach Deutschland. Als ihr Vater in Bagdad davon erfuhr, tat er etwas, das ihnen bis heute peinlich ist.
Von Jan Heidtmann, Berlin
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