Migration:"Wenn man ihnen direkt in die Augen sah, schlugen sie mit Holzknüppeln zu"

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Die Grenze zwischen Polen und Belarus ist seit Wochen ein Brennpunkt der Asylpolitik. (Foto: via REUTERS)

Ibrahim Asaad wollte aus Kurdistan über Minsk nach Deutschland - doch dann saß er im Grenzgebiet in Belarus fest, an einem Zaun in der Kälte. Inzwischen ist er zurück in Erbil. Die Geschichte einer fünfwöchigen Irrfahrt.

Von Thore Schröder, Beirut

Diese Kälte, diese unfassbare belarussische Kälte war noch in ihm, als Ibrahim Asaad auf seinem Platz saß in der Iraqi-Airways-Maschine, von Minsk nach Erbil, zurück in die Heimat. So erzählt er es fünf Tage später im Whatsapp-Call aus der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan dem Reporter. Er hockt nun im Schneidersitz zwischen seinen Freunden in einem mit dünnen Matratzen eingerichteten Raum unter Neonlicht, sie rauchen Shisha und trinken Dosen-Cola. Die anderen jungen Männer sind froh, dass Ibrahim wieder da ist. "Zwischendurch, als er sich fast zwei Wochen lang nicht gemeldet hat, dachten wir, er würde es nicht überstehen", sagt einer von ihnen.

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