Erfurt:Neue Mordkommission bald arbeitsfähig: Frau an der Spitze

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Georg Maier (SPD), Thüringens Innenminister, spricht auf einer Pressekonferenz. (Foto: Bodo Schackow/dpa/Archivbild)

Die neue landesweite Mordkommission in Thüringen wird am 1. Juli offiziell ihre Arbeit aufnehmen. "Wir können loslegen", sagte Innenminister Georg Maier (SPD)...

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Erfurt (dpa/th) - Die neue landesweite Mordkommission in Thüringen wird am 1. Juli offiziell ihre Arbeit aufnehmen. „Wir können loslegen“, sagte Innenminister Georg Maier (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Die beim Landeskriminalamt (LKA) angesiedelte Kommission bestehe aus acht Beamten. Drei Stellen sind laut Maier bereits besetzt, fünf noch ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist ende am Pfingstwochenende. Es gebe jede Menge Bewerber für die im Juni das Auswahlverfahren laufe, sagte der Minister.

Ursprünglich sollte die zentrale Mordkommission schon bis spätestens Ende März ihre Arbeit aufnehmen. Die Thüringer Regierungskrise im Februar mit der Wahl von Kurzzeit-Ministerpräsident Thomas Kemmerich (FDP) und dem Fehlen der Ministerriege führte jedoch zur Verzögerung.

Nach dpa-Informationen wird mit Helena Loch eine Frau an der Spitze der neuen Einheit stehen. Die Polizeirätin ist derzeit noch in der Polizeiabteilung des Innenministeriums tätig. Loch bringt als künftige Leiterin der Kommission eine umfangreiche Erfahrung bei der Bearbeitung von Kapitalverbrechen mit.

In Thüringen werden derzeit laut dem Innenminister 21 Mord- und Totschlagsdelikte bearbeitet. Die neue Mordkommission solle neben aktuellen Straftaten auch Altfälle bearbeiten. Bei Bedarf würden der Kommission daher auch jeweils vier Beamte aus den regionalen Kriminalpolizeiinspektionen zuarbeiten.

Bei der Polizei in Jena wurde im Herbst 2016 die Sonderkommission „Altfälle“ eingerichtet. Sie ermittelte seither in den Mordfällen an drei Kindern aus den 1990er Jahren im Jenaer Raum. Derzeit bearbeitet die Soko noch einen Fall. Eine Sonderkommission (Soko) wird zeitlich begrenzt eingesetzt, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen.

Mit der zentralen Mordkommission wird sich eine bessere Verzahnung aller zur Aufklärung notwendigen kriminalpolizeilichen Fachbereiche versprochen. Für eine ständige Mordkommission im Freistaat hatten sich in der Vergangenheit bereits der Bund der Kriminalbeamten in Thüringen und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ausgesprochen.

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