Austausch:Saarland plant Bürgerforen zum Strukturwandel

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Der abendliche Autoverkehr fährt an Dillinger Hütte vorbei. (Foto: Andreas Arnold/dpa)

Was verstehen Saarländer eigentlich unter Begriffen wie Transformation und Strukturwandel? Und was verknüpfen sie persönlich damit? Dazu soll eine repräsentative Auswahl befragt werden.

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Die saarländische Landesregierung will wissen, was die Bevölkerung unter Strukturwandel versteht - und welche Hoffnungen, Erwartungen oder auch Befürchtungen damit verbunden werden. Dazu soll es nach Angaben des Strukturwandel-Beauftragten Frank Nägele ab April Bürgerforen und repräsentative Umfragen geben. „Wir werden versuchen, zu erfahren, wie sich Strukturwandel anfühlt“, sagte er am Donnerstag in Saarbrücken. Dazu wolle man reinhören, zuhören und miteinander reden, um nicht mehr im Nebel zu stochern. 

Gerade in Phasen der Veränderung sei eine solche Kommunikation der Schlüssel für Vertrauen und auch, um Abwanderungen von Arbeitnehmern zu verhindern. „Wenn wir wollen, dass dieses Saarland weiter attraktiv bleibt, dass es weiter stark bleibt, dann sind Zielmarken wie 400.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte für uns wichtig.“

Entscheidend dafür seien nicht nur Job-Angebote. Jeder Einzelne müsse das Gefühl haben, mit seinen Problemen gehört zu werden und überzeugt zu sein, dass es gut sei, im Saarland zu bleiben. 

Für die vier Bürgerforen im Land sollen auf einem „sozialwissenschaftlich sehr fundierten Weg“ jeweils 200 Menschen gezielt eingeladen werden, um die Breite der saarländischen Bevölkerung abzudecken. Mit ihnen finden dann nicht-öffentliche Gespräche mit Experten statt. Zweites großes Projekt soll in diesem Jahr ein Strukturwandelreport werden, der sich auf eine repräsentative Umfrage von Bürgern und Auswertung von vorhandenen Daten stützt. 

Ein breites Bündnis aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft hat laut Nägele bereits einen ersten Entwurf für ein Leitbild erarbeitet. Es beinhalte, dass das Saarland auch in Zukunft ein Industrieland sein soll. Ob es dabei bleibe, hänge auch von den Ergebnissen der Bürgerbefragungen ab. Nägele: „Wenn wir dort signifikant wahrnehmen, dass die Menschen ein ganz anderes Bild von ihrem künftigen Saarland haben, als wir bisher beschreiben, werden wir mit dem Zukunftsbündnis wieder in Klausur gehen und an dem Kompass arbeiten.“

© dpa-infocom, dpa:240201-99-834101/2

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