Afghanistan und Taliban:"Der Widerstand fängt gerade erst an"

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Das Pandschir-Tal ist eine natürliche Festung, umstellt von abweisenden Bergketten. Die Taliban schafften es in den Neunzigern nicht mal ins Tal hinein, es heißt, ihre Leichen häuften sich vor dem Felsentor. (Foto: imago stock&people/UIG)

Für viele Afghanen war das Pandschir-Tal die letzte Hoffnung, eine natürliche Festung. Jetzt ist es an die Taliban gefallen. Doch die Diaspora bereitet sich in Genf schon darauf vor, weiterzukämpfen.

Von Tomas Avenarius und Tobias Matern, Genf

Gut, die Gesetze des Krieges sind brutal, da mag alles erlaubt sein, jedenfalls dem Stärkeren. Aber das hier ist ungeheuerlich, auf die Bewohner muss es fast wirken wie die größtmögliche Beleidigung. Eine Handvoll Taliban, sie stehen vor dem Gouverneurspalast im Pandschir-Tal, halten lässig ihre Gewehre, lachen. An der Fassade hinter ihnen sieht man ein Mosaik, es zeigt Ahmed Schah Massud: das Raubvogelgesicht, die Filzkappe auf dem Hinterkopf, der Che Guevara Afghanistans. Die Ikone. Der Mann, der alle Feinde aus dem Pandschir-Tal herausgehalten hat, über Jahrzehnte. Erst die Sowjets, dann die Taliban. Doch jetzt sind sie da, die Taliban, und hissen ihre weiße Flagge im Tal der doch Unbesiegbaren.

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